72 Stunden ohne Kompromiss für ein barrierefreies Braunau
Neun Mädchen nahmen an den "72 Stunden ohne Kompromiss" in Braunau teil
BRAUNAU. In Braunau widmete sich das Projekt der Katholischen Jugend dem Thema Barrierefreiheit. Gestartet wurde am Mittwoch, 17. Oktober mit einem ersten Kennenlernen. Begleitet von Manfred Fischer, selbst Rollstuhlfahrer, erkundeten die Mädchen am Donnerstag Braunau. Zum Teil selbst im Rollstuhl unterwegs, konnten sie hautnah erleben, welchen Hindernissen manche Mitbürger gewachsen sein müssen. Ein zu hoher Bankomat, hohe Gehsteigkanten oder unpraktische Stufen als Eingang zu Lokalen erwiesen sich als Stolperfallen, wie auch Teilnehmerin Sabine erfuhr: "Mir war nicht bewusst, wie schwer es behinderte Menschen im Alltag haben. Das hat mich besonders berührt und mir eine andere Lebenseinstellung gegeben, denn viele von ihnen haben eine große Lebenskraft – das verschafft großen Respekt".
Voller Elan ging es Freitag mit einer Umfrage zum Thema weiter, bei der unterschiedliche Altersgruppen befragt, und so auch unterschiedliche Perspektiven für ein barrierefreies und lebenswertes Braunau deutlich wurden. Mit einem "versteckten Straßentheater" testeten die Teilnehmerinnen die Zivilcourage der Braunauer. In verschiedenen Szenen wurden die rollstuhlfahrenden Kolleginnen diskriminiert und beschimpft. Ergebnis: Einige wenige Passanten griffen ein, viele jedoch gingen einfach weiter.
Alle Ergebnisse und Erkenntnisse dieser "72 Stunden" sollen Bürgermeister Johannes Waidbacher, den Fraktionsobmännern, dem Tourismusbüro und dem Agenda21-Büro zur Verfügung gestellt werden.
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