Achtung Giftköder: Würsteln mit Nadeln in Braunau entdeckt
BRAUNAU (ebba). Auf Facebook häufen sich gegenwärtig die Warnmeldungen über Giftköder im Raum Braunau und Simbach. Auch der SVÖ-Hundeverein in Braunau hat eine dieser Meldungen erstellt. "Vor zirka drei Wochen hat der Hund eines Mitglieds etwas Vergiftetes aufgenommen. Er ist zum Glück durchgekommen. Und ein junger Bub hat beim Mattigsteg drei Würstel gespickt mit Nadeln gefunden. Wir haben ihn dann damit zur Polizei geschickt", erklärt SVÖ-Obmann Franz Dutzler.
Polizei und Bezirkshauptmannschaft sind keine Anzeigenhäufungen bekannt. Günter Schiefegger vom Bezirkspolizeikommando Braunau: "Vor Jahren gab es mal Probleme in Geretsberg", erinnert sich der Kriminaldienstreferent. "Da wurden Spezialköder ausgelegt, die sogar die Organe zersetzten. Es gibt da wirklich die hinterfotzigsten Köder."
Tierhasser setzen beispielsweise Fleisch- oder Wurststücke versehen mit Rattengift, Nägeln oder Glasscherben oder präparierte Spielmäuse ein. Bei blau verfärbten Knackern am besten sofort die Polizei verständigen!
Auch der Tierklinik Altheim ist keine auffallende Häufung bei Vergiftungen bekannt: "Es passiert immer wieder mal. Durchschnittlich haben wir alle zwei Wochen einen Gifthund in Behandlung. Dabei handelt es sich aber nicht immer um eine absichtliche, böswillige Vergiftung. Da kann ein Hund auch mal so was Falsches erwischt haben", erklärt Tierarzt Walter Hebenstreit. Er rät Hundehaltern, das Tier möglichst immer an der Leine zu führen und zu beobachten bzw. zu verhindern, dass der Hund etwas vom Boden aufnimmt. Kontrollinspektor Bernd Innendorfer vom Landeskriminalamt Linz warnt: "Oft werden Köder auch über den Zaun in den Garten geworfen. Daher sollte man auch den eigenen Garten kontrollieren. Erst recht, wenn bekannt ist, dass sich ein Nachbar vom Hundegebell gestört fühlt."
"Symptome für eine Vergiftung können übermäßiges Speicheln, Zittern und Krämpfe sein. Auch blutiges Erbrechen oder blutiger Durchfall, rote Augen und allgemeine Schwäche sind ein Warnsignal", erklärt Tierklinikleiter Hebenstreit. Bei Rattengift treten Symptome oft erst nach ein paar Tagen auf. "Ist das Tier vergiftet, ist die Zeit das Um und Auf. Also am besten sofort zum Tierarzt fahren. Wenn rechtzeitig ein Gegenmittel verabreicht wird, kann man den meisten Hunden noch helfen", so Hebenstreit. Die Tierklinik in Altheim ist 24 Stunden am Tag für ihre tierischen Patienten da und zu erreichen unter Tel. 07723/43525.
Hundehassern, die erwischt werden, droht beim Tatbestand der Tierquälerei eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen.
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