Waben unterm Mikroskop
Bienenexperten züchten schädlingsresistente Bienen
Von 3. bis 5. August fand eine Auszählung varroatolerant gezüchteter Bienenvölker im Energiepark der Firma Hargassner in Weng statt.
WENG IM INNKREIS (ebba). Namhafte Bienenzüchter haben sich zusammengefunden und die Bienenzuchtgruppe Oberösterreich-Salzburg gegründet. Diese verfolgt, gemeinsam mit dem Imkerverein Weng im Innkreis, ein großes Ziel: Eine widerstandsfähige, gesunde Biene zu züchten, die ohne Hilfe und ohne Einsatz von Chemie mit der Varroa-Milbe überleben kann. Diese Milbe ist eine der Hauptursachen für den weltweiten Bienentod.
Modernste Methoden, wie die künstliche Besamung der Bienenkönigin, werden eingesetzt. Die Vererbungsparameter werden so wieder an die nächste Generation weitergegeben.
Die Vision dahinter: Imkern ohne Einsatz von Chemie und ohne die Bienen mit Säuren oder anderen Behandlungsmethoden „misshandeln“ zu müssen, um ihr Überleben zu sichern.
Da das Projekt wissenschaftlich begleitet und überwacht wird, fand an drei Tagen Anfang August eine Auszählung varroatolerant gezüchteter Völker im Energiepark der Firma Hargassner in Weng statt – in dieser Größenordnung einmalig in Österreich. Bei der sogenannten „SDI-Auszählung“ werden die Bienenlarven auf Varroamiilben und auf deren Resistenz untersucht. „75 Bienenvölker wurden ausgezählt“, berichtet Imker Marcel Rieder. „Die freiwilligen Helfer kamen aus ganz Österreich. Zwischen 50 und 60 Leute saßen an den Mikroskopen“, freut sich Zuchtkoordinator Klaus Mitterhauser.
Bienen sind für unser Ökosystem essentiell. Fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Honigbiene bestäubt. Die restlichen 20 Prozent gehen auf das Konto von Hummeln, Fliegen, Wildbienenarten, Schmetterlingen und anderen Insekten.
Energiepark für Spaziergeher zugänglich
Ab in die Natur heißt es ab sofort auch am Firmenareal in Weng. Hier kann der 25.000 m2 große Energiepark für Spaziergänge besucht werden. Seit mittlerweile vier Jahren werden hier Pappeln, Weiden, Elefanten- und Sidagras und vieles mehr angesetzt. Auch zahlreiche Testreihen mit den neuen Kurzumtriebssorten werden durchgeführt und somit an neuen Heizmaterialien der Zukunft geforscht.
Mehr unter bienenzuchtgruppe.at sowie unter hargassner.at/energiepark
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