Corona-Virus
Der Husten in den Zeiten von Corona
Viel Aufregung herrscht um das Corona-Virus: Obwohl in Österreich noch keine Fälle bestätigt wurden. Das Krankenhaus Braunau ist jedenfalls für den Ernstfall gerüstet.
BEZIRK BRAUNAU (kat). Sollte es zu einer Infektion kommen, sind die österreichischen Krankenhäuser aber gerüstet. „Unser Gesundheitswesen ist auf derartige Ereignisse, einschließlich bestätigte Coronafälle, gut vorbereitet. Durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Gesundheitsbehörden, den Krankenhäusern, den Ordinationen und dem Rettungsdienst wird jeder Verdachtsfall rasch und zuverlässig abgeklärt. Menschen, die Sorge haben selbst erkrankt zu sein, finden unter der Gesundheitsnummer 1450 kompetente Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die gerne weiterhelfen und in jedem individuellen Fall an die richtige Stelle vermitteln", erklärt Georg Palmisano, Landessanitätsdirektor, die Situation. Auch das Krankenhaus Braunau ist bereit: Im Ernstfall wird dort eine Maschinerie an Infektionsschutz-, Behandlungs- und Isolierungsmaßnahmen nach einem festgelegten Standard in Gang gesetzt.
Husten, Fieber: Corona?
Die Coronavirus-Epidemie, die von der chinesischen Stadt Wuhan ausgeht, lässt sich auf ein Virus zurückführen, das bislang noch unbekannt war. "Coronaviren bilden eine große Familie von Viren, die unterschiedliche Erkrankungen einschließlich leichte Erkältung bis hin zu schweren Lungenentzündungen verursachen können", beschreibt Johann Auer, Leiter der Abteilung Innere Medizin 1 im Krankenhaus Braunau das Virus. Die Erkrankung tritt zirka 14 Tage nach der Ansteckung auf. Eine exakte Inkubationszeit ist, laut Auer, bislang noch nicht bekannt. Symptome wie Husten, Fieber, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden sind jenen der "normalen" Grippe nicht unähnlich. Mithilfe einer speziellen Testung kann aber geklärt werden, ob man sich tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert hat, oder einfach der saisonalen Grippe zum Opfer gefallen ist. Am 30. Jänner wurde von der Weltgesundheitsorganisation der Gesundheitsnotstand ausgerufen. Der Grund dafür lag in der rasanten Verbreitung des Coronavirus. "Experten bewerten die Gefährlichkeit des neuen Erregers unterschiedlich. Noch geben die Daten nicht ausreichend Informationen her, um eine eindeutige Antwort zu ermöglichen. Nach allem, was bisher bekannt ist, ist die Sterblichkeit bei einer echten Grippe vermutlich etwas geringer", so Auer.
Schutzmaßnahmen
Vor der saisonalen Grippe kann man sich, laut dem Experten, mittels einer Impfung schützen. Für den Coronavirus wurde bislang allerdings noch kein Impfstoff entwickelt. "Ähnlich wie bei der saisonalen Grippe sind nach bisherigen Einschätzungen der meisten Experten auch bei dem neuen Coronavirus vor allem ältere Menschen und immungeschwächte Personen besonders gefährdet", so der Arzt. Auch die Präventionsmaßnahmen vor dem Coronavirus unterschieden sich nicht von jenen, die bei der saisonalen Grippe empfohlen werden: Regelmäßiges Händewaschen und Händesdesinfizieren, sowie das Meiden von Menschenansammlungen schützen vor einer Ansteckung. "Bei der Pflege von Erkrankten schützt sich medizinisches Personal mit Einmalkitteln, Handschuhen und speziellem Mundschutz", so Auer.
Kommentar: Wenn Panik zu Überreaktion führt
Das Corona-Virus hat uns fest im Griff. Dank medialer Berichterstattung werden wir über jeden einzelnen Verdachtsfall quasi mit Pauken und Trompeten informiert. In Österreich konnte bislang zum Glück noch kein Fall bestätigt werden. Doch anstatt über den Fall zu berichten, wenn alle Untersuchungsergebnisse vorliegen, wird vorab schon Panik verbreitet. Die Sensibilisierung schlägt da gehörig über die Stränge. Das Ergebnis? Eine gewaltige Portion Überreaktion. Nicht jedes Kratzen im Hals deutet auf Corona hin. Dreimal hintereinander niesen heißt nicht automatisch: Ab in die Quarantäne. Das Krankenhaus St. Josef in Braunau ist zwar für den Ernstfall gerüstet, bislang gab es aber, zum Glück, noch keine Fälle von Corona. Um sich zu schützen hilft es, sich regelmäßig die Hände zu waschen, sie zu desinfizieren und vor allem: Ruhe zu bewahren.
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