Glückliche Wanderhühner legen gesunde Ostereier

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MOOSDORF. Der Osterhase bringt heuer Eier von glücklichen Wanderhühnern: Beim Wanderhuhn handelt es sich nicht um eine neue Rasse, sondern um eine innovative Form der Freilandhaltung, die Hühner glücklicher und die Böden gesünder macht. In vielen Bundesländern sind diese „Wiesen- und Kräutereier“ bereits im Handel erhältlich. In Kürze soll die Flächendeckung gewährleistet sein.

Es ist ein höchst ungewöhnlicher Anblick: Ein Traktor fährt mit einem 120 Quadratmeter großen Hühnerstall quer über die Wiese. Für die 1.200 Hühner und 50 Hähne ist das schon Routine, denn sie übersiedeln alle acht bis zehn Tage, um ständig auf einem frischen Stück Wiese gackern zu können.

Wanderstall-Erfinder Wolfgang Wallner legt Wert auf größte Lebensqualität für die Hühner: Damit sie genügend Platz zum Eierlegen haben, verteilen sich die 120 Quadratmeter Stall auf drei Etagen. Neben dem Wiesenzugang sorgt ein „Wintergarten“ für Schatten und Unterschlupf bei Schlechtwetter. „Viele Hühner in herkömmlicher Bodenhaltung sehen nie grünes Gras, weil die Wiese gar keine Zeit zum Erholen hat. Die Hühner haben so auch keine Möglichkeit, ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Picken und Scharren, nachzugehen und stehen unter Dauerstress“, erklärt Wallner.

Durch das Versetzen des Stalles kann die Wiese gesund nachwachsen und liegt nicht jahrelang brach. Neben der verbesserten Qualität der Eier, die als „Wiesen- und Kräuterei“ im Handel erhältlich sind, ist das ein weiterer Vorteil für die Landwirte.

Den ersten Wanderstall konzipierte der Nudelhersteller und Landwirt Wolfgang Wallner in seinem Heimatort Moosdorf. Mittlerweile haben diese nachhaltige Idee der Hühnerhaltung auch Bauern in Niederösterreich und der Steiermark übernommen.

Der Wanderstall ist nicht nur schonend für die Wiesen, sondern steigert auch das Wohlbefinden der Hühner und Hähne – also eine Verbesserung der Freilandhaltung. Wallner: „Die Hühner haben immer frisches Gras, einen entmisteten Stall und genügend Platz zum stressfreien Eierlegen.“ Die Tiere müssen nie im Matsch stehen, und auch das Grünland wird so optimal geschont und gedüngt.

Die Hühner können sich zwischen den drei Ebenen ihres Stalles frei bewegen und ihre Eier, wie von der Natur vorgesehen, in Nester legen. Diese Eier werden nicht – wie bei Bodenhaltung üblich – per Förderband entnommen, sondern von der Bäuerin oder vom Bauer täglich per Hand gesammelt. So wird den Tieren viel Stress erspart und das Verletzungsrisiko deutlich gesenkt.

Hähne locken Hühner aus dem Stall

Zu den 1.200 Hühnern gesellen sich im Wanderstall auch 50 Hähne. „Hendln sind Herdentiere. Ohne Hahn bewegen sich die Weibchen nicht nach draußen und bleiben immer an derselben Stelle. Das ist weder für die Hühner noch für den Boden gut. Der Hahn führt sie aus dem Stall auf die frische Wiese. Daher ist die Haltung von Hähnen sehr wichtig, auch wenn diese keine Eier legen“, sagt Wallner. Außerdem beschützt der Hahn seine Hühner vor Füchsen und anderen Raubtieren.

Wiesen- und Kräuterei im Handel

„Die Hühner fressen frisches Gras und somit auch verschiedenste Kräuter, die auf österreichischen Wiesen heimisch sind“, erklärt Wallner den Namen der Eier. „Transparenz ist mir besonders wichtig. Wer ein Ei kauft, soll wissen, woher es kommt und dass das Huhn, das es gelegt hat, ein glückliches Leben führt.“

Das Wiesen- und Kräuterei wurde unter anderem mit dem AMA-Gütesiegel zertifiziert. Es ist bereits im österreichischen Handel erhältlich und kostet nicht mehr als andere Eier aus Freilandhaltung.

Fotos: Wolfgang Wallner/Wanderhuhn

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