Waren es Nazis?
Versuchter Diebstahl von Bauschutt des Hitler-Hauses in Braunau

Bauschutt vom Hitler-Haus in Braunau. Offenbar in manchen Kreisen eine gefragte "Ware". | Foto: Scharinger
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  • Bauschutt vom Hitler-Haus in Braunau. Offenbar in manchen Kreisen eine gefragte "Ware".
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Die Umbauarbeiten des Hitler-Hauses in Braunau am Inn sind im vollen Gange. Aber die Verehrer des "Führers" sind auch 80 Jahre nach dem Endes des Dritten Reichs offensichtlich allgegenwärtig. Wie ein führender Archäologe des Hitler-Haus-Projekts bestätigt, wurde versucht, Bauschutt des ehemaligen "Führer-Heims" zu stehlen. Außerdem gab es bereits Anfragen nach den Ziegeln des Hitler-Hauses. Die Baustelle wird deswegen mit hohem Bauzaun, Kameras und Securitys abgesichert.

BRAUNAU. Lange wurde diskutiert, was genau mit dem Hitlerhaus in Braunau passieren soll, nun ist klar: Die Polizei von Braunau wird einziehen. Zudem sollen im Gebäude Menschenrechtsschulungen für Beamte aus ganz Österreich stattfinden. Daher wird das Haus in der Salzburger Vorstadt 15 in Braunau umgebaut – mit massiven Sicherheitsvorkehrungen: Kameras, ein hoher Bauzaun, und Securitys bewachen die Baustelle. Wie das Innenministerium bestätigt, wurde ein eigenes Sicherheitskonzept für die Baustelle ausgearbeitet und der Schutt wird eigens abtransportiert.

Diebstahl von Bauschutt versucht und Frage nach Ziegeln

Dass diese vielen Sicherheitsvorkehrungen definitiv nicht übertrieben sind, bestätigt der involvierte Archäologe Wolfgang Klimesch: "Ich sehe die Notwendigkeit der Bewachung bei dieser Baustelle eindeutig gegeben. Da darf nichts in die falschen Hände kommen."
Als die Bauarbeiten im Oktober des Jahres begannen, wurde laut Klimesch bereits versucht, Bauschutt zu stehlen. Wer genau der Langfinger mit NS-Vorliebe war, wurde allerdings nicht dokumentiert. Es habe darüber hinaus aber auch mehrere Anfragen nach abgetragenen Ziegeln gegeben. Grund für den Diebstahl sind laut dem Archäologen aber nicht nur Rechtsextreme, sondern auch Leute, die Geld mit dem Bauschutt machen wollen.

Die Baustelle ist mit einem großen Zaun eingegrenzt. | Foto: Scharinger

"Die Befürchtung, dass der Bauschutt gestohlen wird, ist ein ganz wesentlicher Faktor, daher gibt es all diese Sicherheitsvorkehrungen. Der Schutt aus den sensiblen Bereichen wie dem Bestandsgebäude wird zerkleinert, durch einen Brecher geschickt und mit Fremdmaterialien vermischt." Dadurch würden die sensiblen Bauteile unkenntlich gemacht. Die Entsorgung der Bauteile gilt aber nicht für alle abgetragenen Hausteile: Einen Teil davon prüft das Haus der Geschichte und stellt es dort anschließend aus. Laut dem Braunauer Historiker Florian Kotanko wird auch das Bezirksmuseum Teile davon zur Schau stellen dürfen. 

Website für Baufortschritt

Trotz der hohen Bauwände und Sicherheitsmaßnahmen soll die Bevölkerung nicht ausgeschlossen werden. Sichtfenster bieten einen Einblick in die Baustelle samt archäologischer Ausgrabungen. Wie Markus Schmoll vom Innenministerium bestätigt, soll auch die Bevölkerung öfters zur Baustelle eingeladen werden. Eine künftige Website werde weitere Einblicke in die Baustelle geben. Unter salzburgervorstadt15.at möchte man jeden Tag ein neues Foto zum Baufortschritt und den archäologischen Ausgrabungen hochladen. Eine Zusammenarbeit mit der Website "Braunau History" sei nicht geplant.

Einzug 2026

Das Bauprojekt soll 2025 abgeschlossen sein. Ein Jahr später nimmt die Polizei ihren Betrieb mit ungefähr 40 Beamten im Gebäude auf. Dass auch ein Schulungszentrum für Menschenrechte entstehen soll, befürwortet Kotanko zwar, er findet aber, dass dazu zu wenig Platz im Gebäudeplan vorgesehen ist. Dass die Schulungen überhaupt im Gebäude stattfinden werden ist laut Stellvertretendem Landespolizeidirektor Günther Humer der historischen Bedeutung des Gebäudes geschuldet.

Hitlerhaus Umbau hat begonnen
Bauschutt vom Hitler-Haus in Braunau. Offenbar in manchen Kreisen eine gefragte "Ware". | Foto: Scharinger
Foto: Scharinger
Die Baustelle ist mit einem großen Zaun eingegrenzt. | Foto: Scharinger
Markus Schmoll, Johannes Waidbacher, Günther Humer, die Architekten des Gebäudes und Wolfgang Klimesch bei der Pressekonferenz zum Hitlerhaus. | Foto: BRS
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