Voller Einsatz im Schneechaos
Seit 28 Jahren arbeitet Alfred Pieringer im Straßendienst der Straßenmeisterei Altheim. Die BezirksRundschau hat ihn auf einer seiner Fahrten begleitet.
ALTHEIM. (ligu) Schichtdienst, Bereitschaftsdienst während der Nächte und an jedem zweiten Wochenende rund um die Uhr. So sieht der Arbeitsalltag von Alfred Pieringer aus. Mit einem 360 PS starken und vollautomatischen Schneeräumfahrzeug macht er die Straßen des Bezirks sicher.
In besonders schneereichen Zeiten kommt es schon mal vor, dass der gelernte Mechaniker bereits um ein Uhr nachts auf der B 156 in Richtung Braunau unterwegs ist. Schichtwechsel ist aber erst um 12.30 Uhr. Das heißt, dass er fast zwölf Stunden am Stück arbeitet. Die strengen EU-Richtlinien bezüglich der Lenkzeiten von Lkw-Fahrern gelten für Winterdienstarbeiter nämlich nicht. Zwischendurch gibt es höchstens einmal eine kurze Kaffeepause.
Wie viel Salz und wie breit er streut, kann Pieringer mittels eines Bordcomputers regeln. In den Tank des Räumfahrzeuges passen bis zu fünf Tonnen Salz, das in drei Silos mit zirka 500 Tonnen Gesamtkapazität gelagert wird. Zur besseren Haftung auf den Straßen wird Sole beigemengt. Dies ist eine Mischung aus Salz und Wasser – bei sehr kalten Temperaturen kommt noch etwas Kalziumlösung dazu. Das trockene Salz alleine wird nämlich bei starkem Wind oft weggeweht.
Unterstützung bei der Schneeräumung bekommt er durch ein Funkalarmsystem. Dadurch kann er jederzeit Luft- und Fahrbahntemperatur an bestimmten Kontrollpunkten abrufen. Der langjährige Straßendienstler ist ständig mit einem für das Gebiet zuständigen Koordinator in Verbindung. Dieser hat die Aufgabe, die Winterdienstarbeiter noch zusätzlich zu informieren, falls es besonders gefährliche Streckenabschnitte gibt. Das laufend aktualisierte Landes-Wetter-Informationssystem LAWIS informiert außerdem im Vorhinein genauestens über die Wettervorhersagen. „Riskant für die Autofahrer wird es erst bei stark exponierten Straßenabschnitten. An warmen, sonnigen Tagen glaubt man leicht, dass man eine sichere Fahrbahn unter den Rädern hat. Die schattigen Stellen können aber trotzdem sehr eisig sein“, erzählt Pieringer. „Extrem gefährlich ist auch der Eisregen. Da kommt man mit der Arbeit nur sehr schwer nach, weil die Straßen sofort spiegelglatt werden.
Bei eindeutig schlechten Straßenverhältnissen passen die Autolenker ihre Geschwindigkeit meistens einigermaßen an.“ Gefährlich könne es aber auch für die Straßendienstler selbst werden, so Pieringer. „Viele schrecken nicht vor einem riskanten Überholmanöver zurück, wenn sie ein Straßendienstfahrzeug vor sich haben. Wir dürfen ja maximal mit 40 km/h fahren, da werden viele Autofahrer ungeduldig.“
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