Müll vermeiden an den Feiertagen
Wer „mit Hirn“ verpackt und schenkt, tut zugleich Gutes
Umweltberaterin Petra Höllbacher hat viele gute Tipps, wie sich Abfall reduzieren lässt und man Geschenke nachhaltig verpackt.
BEZIRK BRAUNAU (ebba). Fesch verpackte Geschenke geben jedem Weihnachtsfest einen besonderen Glamour. Doch Geschenkpapier ist teuer, wird großteils nur einmal verwendet und landet zerknüllt im Altpapier.
Es gibt aber auch Alternativen zum klassischen Geschenkspapier: Ein trendiger Zero-Waste-Tipp ist „Furoshiki“: In Japan hat diese nachhaltige Bindetechnik eine lange Tradition. Als Grundlage dient ein quadratisches Tuch. Dieses lässt sich ganz einfach aus alten Shirts, Tischdecken, Vorhängen und Ähnlichem selbst machen. Es werden weder Klebeband noch Schleiferl benötigt. Auf Instagram und YouTube findet man unzählige Anleitungen zum Nachmachen. Ebenfalls hübsch anzusehen und zudem praktisch: Geschirrtücher aus Leinen als Geschenkverpackung verwenden. So ist das Präsent in einem nützlichen Geschenk verpackt.
Sinnvoll wiederverwerten
Petra Höllbacher, Umweltberaterin beim Bezirksabfallverband (BAV) Braunau, hat noch einen Upcycling-Tipp parat: „Verwenden Sie Zeitungspapier, ausrangierte Poster oder Magazinseiten für Ihre Geschenke.“
Für Einpackmuffel eignen sich Geschenkbeutel, -sackerl oder -schachteln. Sie können nach der Bescherung noch als Einkaufstasche, Wäschebeutel, zum Verreisen, Aufbewahren oder zum Weiterschenken verwendet werden.
Nachhaltig Geschenke dekorieren
„Hier kann man gut Stoff- statt Kunststoffbänder verwenden. Auch ein Mini-Makramee kommt gut an. Sehr schön sind auch Naturmaterialien, wie Blätter, Rinde, Tannenzapfen oder Zweige“, erklärt Höllbacher. Wichtig: „Geschenkpapier bitte in der Altpapiertonne oder im Altstoffsammelzentrum in der Kartonagenpresse entsorgen. So ist garantiert, dass das Geschenkpapier recycelt wird.“
Übervolle Container
Es sind vor allem die Glascontainer, die nach den Feiertagen überfüllt sind. Sinnvoller als Getränke in Einwegglasflaschen zu kaufen, ist auf die Mehrweggebinde umzusteigen. Viele Bier- und Safthersteller bieten ihre Getränke in Mehrwegflaschen an. Durch die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten nehmen nun auch immer mehr Winzer ihre Glasflaschen zurück.
Neben Altglas kommt auch jede Menge Karton zusammen, denn es wird immer mehr auf den Versandhandel zurückgegriffen. Tipp: Einige Versandhändler bieten mittlerweile eine verpackungsarme Versandvariante an. Ist das Geschenk ohnehin in einer Kartonverpackung, dann kann man ganz einfach auf eine Überverpackung verzichten. Nachteil: Öffnet die „falsche“ Person die Tür, ist die Überraschung dahin.
Weitere Tipps zur Müllreduktion
Jedes Jahr zu Weihnachten steigt das Abfallvolumen um 20 Prozent gegenüber dem restlichen Jahr an. „Besser wäre es, wenn diese Mengen gar nicht erst zusammenkommen. Werden neue Elektrogeräte verschenkt, landet das Alte schnell im Abfall. Altgeräte gehören, wenn sie defekt sind, ins ASZ. Noch funktionsfähige Geräte nehmen unsere ReVital-Shops gerne entgegen, lassen sich aber auch verkaufen. Und alte Möbel und Dekorationen finden über unsere Shops ein neues Zuhause“, erklärt die Umweltberaterin.
Besonders stark steigt jedes Weihnachten auch die Menge an Lebensmittelabfällen – leider auch im Restmüll. „Schauen Sie auf ihr Geldbörserl und kaufen nur so viel, wie sie auch wirklich brauchen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist keine Sterbeurkunde für die meisten Lebensmittel. Vieles ist auch danach noch genießbar. Testen Sie die Haltbarkeit mit Ihren Sinnen. Wenn doch einmal Lebensmittel entsorgt werden müssen, dann bitte nicht im Restabfall, sondern in der Biotonne“, appelliert Höllbacher.
Nachhaltig schenken
Geschenke kommen von Herzen und nicht vom prallen Konto. Reflektieren Sie Ihre Geschenkidee: Muss das Teil neu sein? Oder gibt es das auch gebraucht? Höllbacher: „In unseren ReVital-Shops in Braunau und Mattighofen sowie im Gebrauchtwarenmarkt Ostermiething findet man großartige Geschenke zu minimalen Preisen. Mit Re-Use-Geschenken tut man nicht nur der Umwelt etwas Gutes und spart eine Menge Geld, sondern unterstützt auch ein soziales Projekt des FAB damit.“
ZUR SACHE:
Öffnungszeiten in den Altstoffsammelzentren (ASZ) über Weihnachten und Silvester:
Die zehn Altstoffsammelzentren im Bezirk Braunau haben auch zwischen den Feiertagen zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Zwei Ausnahmen gibt es allerdings: Am 24. und 31. Dezember haben die Mitarbeiter:innen frei und alle ASZ bleiben geschlossen.
Tipp: Der Christbaum wird in einigen Gemeinden direkt daheim abgeholt. Auch in den meisten ASZ werden die ausrangierten Bäume entgegen genommen – aber bitte vorher den gesamten Schmuck entfernen!
Mehr Infos zum Thema Abfallentsorgung:
umweltprofis.at/braunau
revitalistgenial.at
instagram.com/umweltprofisbraunau
facebook.com/UmweltprofisBraunau
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