"Wildschweine sind sehr intelligent"

Gerangel beim Säugen
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Das Schwarzwild im Lachforstgehege ist eine Attraktion für die Besucher.

BRAUNAU (ach). Seit 40 Jahren gibt es im Lachforst in der Nähe des Fitnessweges ein Wildschweingehege, das auf Initiative von Walter Feistritzer – einem Förster und Jäger – entstand.

Auf zwei Hektar tummelt sich derzeit eine Rotte von 20 Wildschweinen. Drei Bachen, ein Keiler und 16 Jungtiere leben dort im sozialen Familienverband. Beim Lokalaugenschein mit Feistritzer geht es ins Gehege zur täglichen Fütterung. Sobald die Schweine ihren Betreuer mit dem Kübel in der Hand erblicken, laufen sie ihm entgegen. Der imposante Keiler mit einem Kampfgewicht von 160 Kilogramm ist der Erste, ihm folgen die Bachen. Auch die Frischlinge bahnen sich den Weg zur Futterstelle, ihr Laufen wird von übermütigen Hüpfern begleitet. Scheu sind sie nicht, die gestreiften Kleinen. Ohne Angst gehen sie auf den Menschen zu. Freilich werden die Jungen noch von der Mutter gesäugt, trotzdem beschnüffeln sie die Maiskörner ganz genau und knabbern ein wenig daran.

Die Nahrung, die die Wildschweine beim Wühlen im Gehege finden, reicht nicht aus. Darum wird zugefüttert, auch Leute aus Braunau und Umgebung bringen altes Brot und Äpfel vorbei. Auf das Sozialverhalten der selbstbewussten Tiere angesprochen, antwortet der 83-jährige Betreuer, der von der Rotte als Alpha-Tier respektiert wird: „Bei entsprechendem Umgang sind die Wildschweine zutraulich. Die Schweine sind sehr intelligent und merken sich alles ganz genau. Sie brauchen bei einem Vorgang nur einmal dabei zu sein und das nächste Mal wissen sie Bescheid“, schmunzelt er.

Das Schwarzwild hat regen Zulauf. An Wochenenden ist die Frequenz besonders hoch. Für Familien ist es ein schönes Ausflugsziel, auch Schulklassen kommen bei ihren Wanderungen immer wieder gern vorbei, freut sich der Wildschwein-Spezialist.
Vor der Geschlechtsreife der Jungtiere, nach etwa einem halben Jahr, wird der Nachwuchs geschlachtet und landet als schmackhaftes Essen in lokalen Privathaushalten. „Durch die Bewegung der Tiere wächst das Fleisch langsam. Es ist fester und kernig, die Farbe dunkler als beim Hausschwein. Zudem bekommen die Schweine keinerlei Medikamente und wachsen im Familienverband auf“, so Feistritzer.

Zur Sache
Wildschweine sind intelligente und flinke Tiere. Die allesfressenden Paarhufer leben im sozialen Familienverband, der sogenannten Rotte. In der „Rauschzeit“ paart sich der Keiler mit der Bache. Nach 18 Wochen Tragzeit kommen die Frischlinge mit einem Gewicht von zirka 20 dag zur Welt. Gestreift sind sie nur in der ersten Zeit, mit einem halben Jahr zeigt ihr Fell bereits die typische gräulich-braun-schwarze Färbung. Das Wildschwein ist die Stammform des Hausschweins.

Vor 40 Jahren entstand die Idee eines Wildschweingeheges. Der Grund dafür war die Notwendigkeit einer Wiederaufforstung der Schadflächen, die von der VMW verursacht wurde. Das Wildschweingehege östlich der AMAG (ehemalige VMW) liegt auf Gemeindegrund und wurde mit der Eigenjagd verpachtet.

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Foto: Cityfoto
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