Die Grünen zu Besuch im Flüchtlingsquartier

- Besuch im Flüchtlingsquartier: Manfred Hackl (Fraktionsobmann), Fritz Schmid (Bezirkssprecher), Johanna Asen (Volkshilfe), Manuela Kinder (GR), Lizeth Außerhuber (Stadträtin), Sepp Ortner (GR)
- Foto: Die GRÜNEN
- hochgeladen von Linda Lenzenweger
BRAUNAU. Statt der allwöchentlichen Fraktionssitzung besuchten die GRÜNEN Braunau Ende Jänner das ehemalige Kapuzinerkloster in Braunau. Dort sind seit einigen Wochen 39 Asylwerber untergebracht, die von der Volkshilfe betreut werden. Als "Gastgeschenk" brachte Biobauer Josef Ortner einen großen Sack Kartoffeln aus der eigenen Landwirtschaft und versprach, bei der geplanten Umackerung des Klostergartens mitzuhelfen. Bei einem Rundgang durch das ehemalige Kloster zeigten die Asylwerber bereitwillig ihre Zimmer her. Mit Fotos aus der Heimat, aber auch aus Österreich haben sie diese bereits wohnlich eingerichtet. Beim abschließenden Gespräch wurden die Besucher mit Tee, selbstgebackenen Kartoffelpuffern und Broten bewirtet. Teils auf Deutsch, teils in Englisch, erzählten die Flüchtlinge von ihren Wünschen und Hoffnungen. "An erster Stelle stand der Wunsch nach Deutschkursen, besonders gefragt wären Kurse an der Volkshochschule. Doch die 160 Euro für 75 Stunden Kurs können sich die Flüchtlinge mit ihren Betreuungssätzen von 150 Euro im Monat nicht leisten", weiß Fraktionsobmann Manfred Hackl. Spontan erklärte sich die Fraktion daher bereit, für drei Asylwerber jeweils die Hälfte der Kurskosten zu übernehmen. Neben fehlenden Deutschkenntnissen sei aber auch die Tatsache, zum Nichtstun verurteilt zu sein, sehr belastend. "We need jobs. Not for money, but for moral. We do not have the right to do it. We are human, still living. We are sitting a lot and have nothing to do", (auf Deutsch: "Wir brauchen Arbeit. Nicht wegen des Geldes, sondern für die Moral. Aber wir haben nicht das Recht zu arbeiten. Wir sind Menschen und noch am Leben. Aber wir sitzen viel herum und haben nichts zu tun.") erklärt der junge Hovsep. Kontakt zur einheimischen Bevölkerung, sei es beim gemütlichen Kaffeeplausch oder beim Fußballspielen, würden sich die Flüchtlinge wünschen.


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