Spielgemeinschaft Braunau-Ranshofen
Fellner: "Es liegt nicht am Geld"

Thomas Fellner, Präsident des WSV-ATSV Ranshofen, freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem FC Braunau.  | Foto: Scharinger
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  • Thomas Fellner, Präsident des WSV-ATSV Ranshofen, freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem FC Braunau.
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Keine teuren Legionäre sondern mit gut ausgebildeten Eigenbau-Spielern einen ehrlichen, guten Fußball spielen: Das ist das Ziel der Neo-Spielgemeinschaft Braunau-Ranshofen. 

BRAUNAU, RANSHOFEN. Geldprobleme, ein marodes Stadion, Spielermangel. Die Gerüchteküche brodelt vor sich hin. Was ist der Grund dafür, dass der FC Braunau und der WSV-ATSV Ranshofen nun gemeinsame Sache machen? Wir haben nachgefragt:

Eigenbauspieler statt Legionäre

"Wir stehen seit Herbst 2018 mit dem FC Braunau in Kontakt, haben zahlreiche Gespräche geführt und die Türen dabei immer weiter geöffnet. Die Entscheidung für eine gemeinsame Zukunft ist im November 2020 gefallen", berichtet Thomas Fellner, Präsident des WSV-ATSV Ranshofen, und ergänzt: "Wir hatten ein Problem in der Reservemannschaft, weil wir fast keine jungen Nachwuchskicker zur Verfügung hatten. Zukünftig soll es nur noch Eigenbauspieler und Talente aus dem regionalen Umfeld geben. Unser Ziel: Auf Legionäre verzichten. Die Zuschauer dürfen sich auf eine Mannschaft freuen, mit vielen bekannten Gesichtern." 

Keine Geldprobleme

Geldprobleme seien nicht der Grund gewesen, versichert auch FC-Braunau-Obmann Manfred Rothböck: "Finanziell geht es weder Braunau noch Ranshofen schlecht." Und Fellner betont: "Wir haben uns aufgrund des Tratsches einer freiwilligen Finanzprüfung durch die Landesstelle des ASKÖ gestellt. Diese hat keine Unregelmäßigkeiten und keine Liquiditätsprobleme festgestellt." 

Eines stimmt allerdings: Das Stadion in Braunau ist sanierungsbedürftig, ebenso wie die Sportstätte WSVler. Aktuell wird in Ranshofen das Nötigste saniert, wie Bürgermeister Johannes Waidbacher versichert: "Kleinere Arbeiten sind bereits im Gange. Allerdings wirken sich die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie massiv auf das Budget der Gemeinde aus. Deshalb musste die Generalsanierung aus budgetären Gründen und in Abstimmung mit den betroffenen Vereinen verschoben werden." Auf die Frage nach einer Sanierung des Stadions der Stadt antwortet Waidbacher: "Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nicht seriös darauf antworten."

"Wir sehen eine Chance"

Was haben die Vereine von einer Spielgemeinschaft? Rothböck erklärt: "Die Entscheidung fiel nicht aus der Not heraus – wir sehen für die Zukunft in der Zusammenarbeit unsere Chance. Eine Fusion stand derzeit nicht im Raum. Wir hätten seitens des Verbandes in der letzten Klasse neu starten müssen. Sportlich gesehen, wäre das eine Katastrophe gewesen."

20 Ranshofner Kicker wechseln vorübergehend

Offiziell ist existiert die Spielgemeinschaft erst ab 1. Juni 2021. Der WSV-ATSV Ranshofen wird aber bereits in der aktuellen Saison kein Spiel mehr in der Bezirksliga bestreiten. Die gespielten Partien werden mit einem 0:0 bewertet, alle Tore aberkannt. 20 Kampfmannschaftskicker wechseln nun vorübergehend zum FC Braunau. Ab Sommer kicken die Spieler wieder für den ATSV Ranshofen. 

Für das Training zeichnet sich ab sofort das Trainertrio mit Gerald Probst, Nikola Hesich und Ahmed Ferizovic verantwortlich. Gespielt wird in der Landesliga West. "Wir haben mit unseren Spielern gesprochen und sie stehen treu zum Verein und zu unserem Vorhaben. Leider haben wir zwei Abgänge – aber erfreulicherweise auch zwei starke Zugänge", berichtete Fellner. Das Ziel der Spielgemeinschaft: "Noch ist nicht klar, wie das Fußballjahr zu Ende geht – falls wir aber absteigen, dann haben wir eine schlagkräftige, junge Mannschaft, die in der Bezirksliga ganz vorne mitspielt", ist sich Rothböck sicher.

Nachwuchs bleibt unangetastet

Die Spiele finden künftig überwiegend in Ranshofen statt – ausgenommen der Freitag-Abend-Spiele, die im Braunauer Stadion absolviert werden. Dafür haben der FC-Braunau-Nachwuchs und das Damenteam mehr Platz fürs Training. 

Generell bleibt der Nachwuchsbetrieb beider Vereine vorerst von den Maßnahmen unberührt: "Aber auch hier wird man die Kräfte so weit es geht bündeln, um in der Leistungsliga die neue Kraft zu repräsentieren", so Fellner.

Thomas Fellner, Präsident des WSV-ATSV Ranshofen, freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem FC Braunau.  | Foto: Scharinger
Manfred Rothböck, Obmann des FC Braunau, spricht über die Spielgemeinschaft Braunau-Ranshofen. | Foto: Scharinger
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