Ältere haben es schwer
Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk steigt. Besonders die Gruppe Ü50 hat es zunehmend schwerer.
BEZIRK (höll). 2213 Personen aus dem Bezirk Braunau waren Ende Juli arbeitslos – so viele wie schon lange nicht mehr. "Die Arbeitslosenquote im Bezirk liegt bei 5,4 Prozent – das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres", weiß Walter Moser vom AMS Braunau. Damit rangiert Braunau im unteren Drittel in Oberösterreich (4,5 Prozent Arbeitslosenquote).
Insgesamt stieg die Zahl der Arbeitslosen zum Juli des Vorjahres um 15,32 Prozent. Besonders betroffen sind derzeit Jugendliche bis 19 Jahre (Änderung zum Vorjahr um 19 Prozent), Ältere (plus 39 Prozent) und Menschen mit Beeinträchtigung. "Es schaut so aus, als würden sich die Unternehmen in schwierigeren Zeiten von jenen Menschen zuerst trennen, die nicht mehr 100 Prozent der Leistung bringen können – selbst, wenn sie für diese Mitarbeiter teilweise eine Förderung erhalten", versucht AMS-Leiterin Marianne Hagenhofer den Trend zu erklären. Die Lösung könnten langfristige Lohnkostenzuschüsse für Unternehmen sein, die ältere Menschen einstellen, so Hagenhofer. Aktuell gibt es ein derartiges Programm aber nicht.
Mehr als die Hälfte der Arbeitslosen im Bezirk hat keine Berufsausbildung. "Das ist ein Trend, den wir schon länger beobachten. Personen mit Lehre oder einer Ausbildung in einer weiterführenden Schule werden seltener arbeitslos", weiß Hagenhofer. Der Stellenmarkt im Bezirk hingegen schaut besser aus, als noch vor einem Jahr: Aktuell sind 725 offene Stellen beim AMS vermerkt. Das sind knapp 18 Prozent mehr als im Juli des Vorjahres. Besonders Fachkräfte sind gesucht. Das zeigt sich auch an der Zahl der Lehrstellensuchenden: Aktuell sind beim AMS 60 junge Menschen gemeldet, die nach einer Lehrstelle suchen – das ist ein Minus von 53 Prozent zum Vorjahr. Derzeit stehen noch 23 offene Lehrstellen zur Verfügung. "Mit den drei Lehrlingsmessen in diesem Jahr, zeigen die Unternehmen auch, wie dringend sie nach Lehrlingen suchen", so Moser.
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