"Auf einem anderen Wirtschaftsstern"
BRAUNAU. Nicht erfreut zeigt sich der Obmann der Wirtschaftskammer Braunau, Klemens Steidl, über die Aussagen von AK-Präsident Johann Kalliauer. Dieser teilte in einer Aussendung mit, dass der im Auftrag des Wirtschaftsressorts erhobene Fachkräftemonitor nicht auf einen Mangel an Fachkräften hindeute. Der AK-Präsident sprach von einem Mythos und vom "Modetrend Fachkräftemangel". "Betriebe mit anständigen Arbeitsbedingungen und guter Entlohnung haben meist keine Schwierigkeiten, gute Mitarbeiter zu finden", erklärt Kalliauer. "Die AK lebt auf einem anderen Wirtschaftsstern. Wenn der Herr Präsident meint, man bräuchte nur höhere Löhne bezahlen und für bessere Arbeitsbedingungen sorgen, um Fachkräfte zu finden, dann empfinden das die Unternehmen als reine Provokation", so Steidl. Unterstützung bekommt er von WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner: "Im Wettbewerb um die klügsten Köpfe gerät die heimische Wirtschaft immer mehr ins Hintertreffen. Angesichts dessen den Mangel an Fachkräften als Mythos zu bezeichnen, ist nicht nur realitätsfern, sondern absolut kontraproduktiv." Laut Trauner werden in OÖ in den nächsten fünf Jahren 44.000 Fachkräfte fehlen. Kalliauer hingegen meint, wenn es wirklich einen Mangel geben würde, dann müssten die Betriebe aufgrund der Konkurrenz um Fachkräfte die Entlohnung anheben. In Wirklichkeit würde die Lohnquote aber sinken. Steidl: "Das Geld für höhere Löhne liegt nicht in den Schubladen herum. Was man ausgeben will, muss erst verdient werden." Er fordert mehr Druck auf jene, die es sich in der sozialen Hängematte bequem gemacht haben.
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