Beruflicher Neuanfang

Erfolgreich umgeschult

BEZIRK (tv). Im vergangenen Jahr wurden im Bezirk Braunau etwa 8.700 Menschen arbeitslos, 2.000 von ihnen nahmen daraufhin ein Qualifizierungsangebot zum Erwerb von Zusatzqualifikationen oder zur völligen beruflichen Neuorientierung des Arbeitsmarktservices (AMS) in Anspruch. Außerdem wurde es 2018 184 Personen ermöglicht, im Rahmen des Modells der arbeitsplatznahen Qualifizierung oder Implacementstiftung, eine Ausbildung zu machen.

Warum umgeschult wird

"Die Gründe für einen beruflichen Neuanfang können sehr vielfältig sein", betont Walter Moser, Geschäftsstellenleiter des AMS Braunau. Oft können die Betroffenen aus gesundheitlichen Gründen ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben und beginnen eine Umschulung, um einen geeigneteren Arbeitsplatz zu finden. In solchen Fällen erfolgt diese in Kooperation mit der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) oder der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA).

Besondere Unterstützung

Einigen Umschulungen werden vom AMS besonders unterstützt, vor allem in den Bereichen, in denen ein Fachkräftemangel herrscht. Dazu zählt unter anderem der Pflegebereich, in dem gut ausgebildete Mitarbeiter dringend gebraucht werden, wie auch Ausbildungen in handwerklichen und technischen Berufen.

Wann eine Umschulung möglich ist

"Wenn eine Berufsausbildung bereits vorliegt, ist eine Umschulung nur bei gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen möglich", erklärt Moser. Es werden aber auch Personen, die über keine berufliche Qualifikation verfügen vom AMS unterstützt, da etwa 50% der Arbeitslosen keinen Lehrabschluss nachweisen können.

Der Ablauf

Um sich umschulen zu lassen, werden zuerst die Möglichkeiten und Gründe mit dem AMS-Berater besprochen. Die Ausbildung für den neuen Beruf erfolgt dann meist im Rahmen des Modells der arbeitsplatznahen Qualifizierung oder Implacementstiftung, damit stellt das AMS OÖ gemeinsam mit dem Land OÖ ein Instrument zur Rekrutierung und betriebsorientierter Qualifizierung neuer Mitarbeiter zur Verfügung.
Wenn eine Berufsausbildung in einem verwandten Lehrberuf vorliegt, kann auch eine Anrechnung der bereits erbrachten Leistungen erfolgen.

Chancen auf dem Arbeitsmarkt

"Rund 80% der Personen, die eine Berufsausbildung erwerben, finden unmittelbar danach einen Arbeitsplatz. Bei Ausbildungen für Fachsozialbetreuer ist die Übernahmequote in Dienstverhältnisse 100%", weiß Moser.