"Es braucht ein bisschen Glück"
Carol Urkauf-Chen ist Chefin von 330 Mitarbeitern und bringt Familie und Beruf gut unter einen Hut.
MATTIGHOFEN. Sie ist Herrin über ein Unternehmen, dass jährlich 200.000 Fahrräder herstellt, damit 118 Millionen Euro Umsatz macht und diese in 49 Länder exportiert: Carol Urkauf-Chen leitet seit 1997 das Mattighofner Unternehmen "KTM Fahrrad". "Schon meine erste Anstellung war in der Fahrradbranche. Mit 28 gründete ich meine eigene international tätige Handelsfirma. Weihnachten 1995 stand dann KTM Fahrrad, damals im Besitz meines Ex-Mannes, kurz vor dem Konkurs", erinnert sich die gebürtige Taiwanesin. "Für meine Familie und die Mitarbeiter des Werks entschloss ich mich, für das Unternehmen zu kämpfen. So übernahm ich 1997 die KTM Fahrrad GmbH."
Seit der damaligen Krise hat das Unternehmen stetig an Prestige und Interesse zugenommen. Heute punktet KTM Fahrrad regelmäßig mit Innovationen. Ein solcher Einsatz fordert auch seinen Tribut: "Natürlich muss man als Unternehmensleiterin auf viel Zeit für sich selbst und einige Freiheiten verzichten, wenn man Familie und Beruf unter einen Hut bringen will", so Urkauf-Chen. Ein starker Wille und Ausdauer seien der Schlüssel: "Die Liebe zu meinen Kindern und die Leidenschaft für den Beruf sind Nährboden für mein Lebenswerk, an welchem ich jeden Tag arbeite."
Frauen in Führungspositionen sind in Urkauf-Chens Heimat, Taiwan, eher ungewöhnlich: "Auch hier ist es für Frauen schwieriger, sich auf die Karriere zu konzentrieren. Oft übernehmen sie den größten Teil der Verantwortung für die Familie. Für eine Karriere ist die Unterstützung der Familie sehr wichtig. Sei es bei der Kinderbetreuung, oder auch nach der Arbeit als stützende Schulter." Karrierefrauen brauchen nicht nur eine gute Ausbildung, sondern "auch ein Tröpfchen Glück", weiß die KTM-Fahrrad-Chefin.
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