Hubers Landhendl sichert bäuerliche Existenzen

- Was den Verzehr von Putenfleisch betrifft, sind die Österreicher weltweit die Nummer Zwei hinter den USA.
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PFAFFSTÄTT (ebba). Österreich ist Europameister beim Verzehr von Putenfleisch. Die Absatzsituation ist für heimische Putenbetriebe dennoch aufgrund der billigen Konkurrenz aus dem Ausland schwierig. Hubers Landhendl in Pfaffstätt bietet den Bauern eine sichere Abnahme. Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger: "Verarbeitungsbetriebe, wie Hubers Landhendl, die auf die regionale Herkunft schauen und den Bauern ein faires Vertragsverhältnis bieten, stehen für sichere Qualität."
6,1 Kilogramm Pute essen Herr und Frau Österreicher jährlich. In Oberösterreich gibt es 30 Betriebe mit insgesamt rund 190.000 Putenmastplätzen. Dazu kommen 20 Putenhalter mit ausschließlich Direktvermarktung. Der Selbstversorgungsgrad mit heimischer Pute liegt in Österreich allerdings nur bei 49 Prozent. "Österreichische Qualitätsprodukte werden leider häufig von Billigimporten verdrängt. Es empfiehlt sich daher, unbedingt auf die Herkunft zu schauen", sagt Hiegelsberger.
In Obersöterreich ist mit Hubers Landhendl einer der größten Huhn- und Putenverarbeitungsbetriebe Österreichs ansässig. Das Familienunternehmen wurde als Geflügelhof Huber vor 40 Jahren gegründet. Damals wurden 2500 Hendl pro Woche verarbeitet und vorwiegend über Wochenmärkte verkauft. Hubers Landhendl bietet heute in Österreich 650 Mitarbeitern und in Bayern 300 Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze. Produkte von Hubers Landhendl werden über den Einzelhandel, Großhandel und Wochenmärkte angeboten.
In den vergangenen Monaten haben sich die Absatzmöglichkeiten von österreichischem Putenfleisch für Anbieter verschlechtert. Huber wirkt hier mit einem eigenen Konzept dagegen und bietet Bauern faire Verträge an. Erst vor kurzem hat Hubers Landhendl mit weiteren 16 Putenmästern aus Oberösterreich und Niederösterreich Lieferverträge abgeschlossen und sichert somit bäuerliche Existenzen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Huber der Geflügelwirtschaft in einer Krise hilft. Nach den Pleiten der Geflügelschlachtunternehmen Fehringer, Mirmi und Stanzel hat Huber im Jahr 2000 beinahe allen Mästern dieser Betriebe einen sicheren Absatz angeboten. Damit wurde vielen österreichischen Geflügelmastbetrieben die Weiterführung der Betriebe ermöglicht. Im Jahr 2005 hat Huber durch die Übernahme eines grenznahen bayerischen Putenschlachtbetriebes zahlreiche bayerische Mäster vor der Inanspruchnahme von abgegebenen Bürgschaften gerettet und die Weiterführung des Schlachtbetriebes gesichert.
Durch die Inbetriebnahme der Brüterei in Pettenbach im Frühjahr 2009 setzt man bei Huber auf in Österreich gebrütete Küken. In den Hendlschlachtbetrieb in Pfaffstätt wurde 2011 groß investiert. Die Anlage wurde auf eine tierfreundliche CO2-Betäubung umgestellt. Die Fertigungstiefe wurde durch einen weiteren Ausbau der Wurstverarbeitung sowie einer Convenienceanlage deutlich erhöht.
Hubers Landhendl setzt seine Geflügelprodukte vorwiegend in Österreich und Deutschland ab. "Wir haben noch Platz für weitere Bauern, egal ob Putenmast, Hendlmast, konventionell oder bio", zeigt sich Geschäftsführer Johannes Huber expansionsfreudig.
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