Vom Lehrling zum Chef

Matura oder Lehre? Diese Frage stellen sich viele junge Menschen. Das Angebot ist riesig, umso schwieriger fällt die Entscheidung. Die drei Geschäftsführer und Firmengründer von GPG Girlinger GmbH verraten, wie sie zu erfolgreichen Unternehmern wurden und warum eine Lehre große Karrierechancen bietet.

MAUERKIRCHEN, BRAUNAU (krka). Die ehemaligen Lehrlinge Josef Girlinger, Hans Priewasser und Georg Girlinger, haben im Juli 1999 ihr Unternehmen GPG GmbH gegründet. Die drei Firmenchefs erzählen von arbeitsintensiven Zeiten und von Dingen, die man in der Schule nicht lernt, sondern nur im Job. Karrierechancen für Lehrlinge sind derzeit bestens, sind sich die drei einig. Betriebe suchen nach jungen, motivierten Fachkräften, die sich im Betrieb oder außerhalb, immer wieder weiterbilden wollen.

BezirksRundschau: Worauf sollte man achten, wenn man eine Lehre beginnen möchte?
PRIEWASSER: Das wichtigste ist, dass einem der Grundstoff oder die Materie, mit der man arbeitet auch wirklich Spaß macht, dann ist der Job nicht wirklich „Arbeit“ sondern eine Bereicherung. Ich habe Tischler gelernt und der Werkstoff Holz fasziniert mich in seiner Vielfältigkeit bis heute. Die Vollendung eines Werkstückes mitzuerleben, ist ein einzigartiges Erlebnis.

Ihr seid gelernte Tischler und Elektromechaniker. Wie war die Lehrzeit?
G. GIRLINGER: Der Arbeitsalltag bring laufend neue Herausforderungen. Im Alter zwischen 15 und 18 Jahren ist jeder junge Mensch in einer Sturm- und Drang-Zeit. Es ist eine Gratwanderung, den Erwartungshaltungen gerecht zu werden. Die Lehrzeit war eine sehr schöne Zeit.

Was war das Wichtigste und Prägendste in der Lehrzeit?
PRIEWASSER: Die Lehrherren. Das sind nicht nur Menschen, die einem fachlich etwas beibringen, sondern – ich empfinde es jedenfalls so –, dich auch in deiner Entwicklung sehr stark prägen. Dieser Verantwortung sollte sich ein Lehrlingsausbildner bewusst sein.

Hat Lehre eurer Meinung nach Vorteile?
J. GIRLINGER: Der riesige Vorteil einer Lehre ist das praktische Tun vom ersten Lehrtag an. Auch wenn die Karriere mit dem Besen in der Hand beginnt, man profitiert davon. Lösungsorientiertes Denken zu entwickeln ist eine wichtige Eigenschaft. Sehr prägend ist der Umgang mit vielen unterschiedlichen Menschen, egal ob Kunde, Kollege oder Vorgesetzter. Wenn man es als junger Mensch am Vortag hat krachen lassen, lernt man schnell, dass ein ganzer Arbeitstag am Tag danach sehr, sehr lang werden kann. Trotzdem hat man dann seine Leistung zu erbringen.

Auf die Frage „Einmal Lehre, wieder Lehre?“ kommt von allen dreien ein einstimmiges „Ja, auf jeden Fall! Einer Karriere steht nichts im Wege!“
Nach 20 Jahren Selbständigkeit erfüllt sich ein weiterer Wunsch und Meilenstein für das Team von GPG, nämlich ein gemeinsamer neuer Standort. „Dieser soll unsere Handschrift tragen und ich bin wirklich sehr stolz darauf, was wir in den letzten 20 Jahren auf die Beine gestellt haben und persönlich immer wieder dazulernen durften“, sagt Georg Girlinger.