Anders Essen: Gastronomie im Bezirk Braunau im Wandel
Wirtshäuser werden zu Restaurants, Wohnzimmer zu Cafés und Direktvermarkter zu Foodtruckern.
BEZIRK BRAUNAU (höll). "Heute ist das Essen der Hauptdarsteller im Wirtshaus", weiß Bezirkswirtesprecher Herbert Karrer. Der Mattighofner betreibt das "Gasthaus Badhaus" und hat selbst erlebt, wie sich die Gastronomie gewandelt hat: "Essen ist ein Event. Deshalb haben Popup-Restaurants und Foodtrucks einen derartigen Erfolg. Sie stellen das Essen in den Mittelpunkt. Die Wirte tun das auch mehr und mehr."
Bauernmarkt mit Schmankerl
Dass sich in der Gastronomie etwas tut, spiegelt sich in allen Ecken des Bezirks wieder. In Franking hat vor wenigen Wochen ein Bauernmarkt mit Bewirtung eröffnet. In einem renovierten, schmucken Stadel vertreiben Bauern aus der Region ihre Produkte. Nebenbei bieten die Initiatoren Renate und Hubert Pöllitzer Frühstück und Mittagessen an. "Oida Voda" - so nennt sich das Bauernmarktprojekt in Franking – funktioniert. Vor allem auch, weil mitten im Marktgetümmel die Regionalität, Frische und Nähe zum Produzenten direkt erlebbar wird. Ein Konzept, das auch der Braunauer Bauernmarkt perfekt umsetzt – und das seit Jahrzehnten.
"Wirt muss Authentisch sein"
"Gastronomen müssen sich heutzutage spezialisieren. Es funktioniert nicht, wenn man alles macht. Man muss in der Karte und als Wirt authentisch sein. Dann hat man Erfolg", ist sich Karrer sicher. Auf Authentizität setzen auch Elke und Alfred Mages. Die beiden Munderfinger haben kürzlich in ihrem Wohnzimmer ein kleines Café eingerichtet (siehe Bericht unten).
Alfred Mages ist Koch und hatte vor seiner Pensionierung selbst ein Wirtshaus: "Ein Lokal muss dem Gast etwas bieten, dass er zuhause nicht hat – sei es das Ambiente oder das Essen." Im Fall es Wohnzimmercafés Emma trifft sogar beides zu: Die Mages servieren Veganes in einem Trödel-Vintage-Shabby-Chic-Ambiente.
Essen im Mittelpunkt und ein schönes Drumherum
Neue Wege geht auch das erste Biergut Österreichs in St. Pantaleon. Das Stiegl-Gut macht aus dem Restaurantbesuch ein Erlebnis. Im Herzen Wildshuts kann man Brotback- und Grillkurse ebenso belegen, wie Brauereiführungen, Kunst und Kultur erleben.
Direktvermarkter als Foodtrucker
Auch Direktvermarkter gehen neue, trendige Wege: Stefan Kronberger, ein Mauerkirchner Landwirt, vertreibt sein Angus-Beef nicht mehr nur Ab-Hof im Laden, sondern ist seit zwei Jahren mit seinem Foodtruck erfolgreich. Streetfood aus hofeigener Schlachtung quasi.
Kooperation mit Bauern
Die Wirte im Bezirk setzen ebenfalls auf regionale Produkte: "Der Gast ist qualitätsbewusster geworden. Deshalb kooperieren wir Innwirtler mit 18 Produzenten direkt vor Ort. Wir sind mit den Bauern gut vernetzt und entdecken auch wieder alte Zutaten für unsere Küche", betont Karrer, der selbst Mitglied der Wirtekooperation ist. Eine derartike Zusammenarbeit sei für alle Fruchtbar – den Wirt und den Bauern.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.