bz-Umfrage zur Wien-Wahl 2020

Das wünschen sich die Brigittenauer

Wir haben gefragt, was die Brigittenauer vor der Wahl am 11. Oktober bewegt. Zahlreiche E-Mails und Briefe erreichten die bz-Redaktion zu den Themen Lebensqualität, ärztliche Versorgung, Verkehr und Klimaschutz.  Wie haben die geben wir haben die Antworten zusammengefasst.

BRIGITTENAU.  Zu Beginn sei gesagt, dass die Brigittenauer ein sehr großes Interesse an der Gestaltung ihres Bezirks haben. Mehrere Dutzend E-Mails und Briefe zu den wichtigsten Themen sind in der bz-Redaktion eingelangt.

Von der Verkehrssituation bis hin zum Klimaschutz geben die teils sehr ausführlichen Antworten auf unsere Fragen einen guten Einblick in die momentane Stimmungslage und die Vorstellungen der Bezirksbewohner. Bevor die Spitzenkandidaten der Brigittenau damit konfrontiert werden, geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der vier Themenbereiche, die wir in den vergangenen Wochen unseren Lesern zur Diskussion gestellt haben:

Lebensqualität

Hinsichtlich der Lebensqualität sind die Bewohner sind zwiegespalten: Während die einen mit "ihrer Brigittenau" sehr zufrieden sind, sehen die anderen in mehreren Bereichen Verbesserungspotenzial. So schreibt etwa Peter F.: "Ich wünsche mir weniger motorisierten Verkehr, weniger Lärm und weniger Hitzeinseln, dafür mehr Platz und Luft für Menschen sowie lebenswerte Straßen und Grätzel, die zu Austausch und Kontakt einladen."

Kritisiert werden auch steigende Mieten. Gewünscht wird leistbares Wohnen. "Alles wird verbaut. Vieles, was einmal Grünfläche war, wird einfach zubetoniert", so Erika K. Dahingegen bemängelt C.K., dass es keine Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen gebe.

Ärztliche Versorgung

Prinzipiell sind die Brigittenauer mit der Gesundheitsversorgung im Bezirk zufrieden. Verbesserungspotenzial gebe es aber bei den Fachärzten, denn da seien die Wartezeiten sehr lange.
Sorgen machen sich viele aufgrund der geplanten Veränderungen am Lorenz-Böhler-Spital. Bernd E. etwa schreibt: "Die Einschränkung des Betriebs ist eine mittlere Katastrophe." Zudem wird eine Schließung des Krankenhauses befürchtet.

Verkehrssituation

Zur Verkehrssituation gibt es viele Anregungen. Laut den Brigittenauern ist ein Ausbau des Öffi-Netzes nötig. Gewünscht werden etwa kürzere Intervalle der Straßenbahnen und dass der Bus 5A länger und jedes Mal bis zur Endstation fährt.
Radfahrer wünschen sich einen Ausbau der Infrastruktur. "Radwege enden im Nirgendwo und viele wichtige Verbindungen wie die Wallensteinstraße oder die Jägerstraße haben überhaupt keine eigene Fahrradinfrastruktur", kritisiert Ulf F. Außerdem besteht der Wunsch nach Radampeln, die nicht erst durch Knopfdruck auf Grün schalten.

Gefordert werden auch eine Verkehrsberuhigung und eine Temporeduktion und damit mehr Sicherheit. So sollte etwa laut Winfried M. für Kinder der Weg in die Volksschule alleine gefahrlos möglich sein. Viele Brigittenauer wünschen sich auch Verbesserungen rund um den Hannovermarkt. "Hier herrscht nie Ruhe. Besonders an Freitagen und Samstagen ist es der Horror – das ewige Kreisen der Autos auf der Suche nach einem Parkplatz, das Hupen und das Stehenbleiben in zweiter Spur", so Erika K.

Klimaschutz

In Sachen Klima- und Umweltschutz ist man sich einig: Hier ist Luft nach oben. Gewünscht werden neben weniger Asphalt sowie mehr Grün und Bäumen auch Maßnahmen zur Abkühlung. "Leider ist die Brigittenau einer von wenigen Bezirken, die bisher keine ‚Coolen Straßen’ eingerichtet haben. Dabei sind gerade hier viele Grätzel von der Hitze betroffen", so Johannes R. Maya M. ergänzt: "Würde man hier mehr Fassaden begrünen und die Asphaltdecke auflockern, würde es automatisch abkühlen." Zudem wünschen sich die Bewohner mehr Radwege. "Der Verkehr wird immer mehr und von reiner Luft kann man hier nur träumen", schreibt Erika K.

In den kommenden Ausgaben der bz Brigittenau bzw. direkt hier online  werden Sie lesen, was die Spitzenkandidaten zu diesen vier Themenbereichen zu sagen haben.