Musik im Bezirk Bruck/Leitha
"Aus der Heimat" - Haydn hautnah

Einlass in den Maria-Theresien-Saal | Foto: Lisa Kerper
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MANNERSDORF/LEITHAGEBIRGE. Haydn verzaubert (noch immer). Bereits zum dritten Mal präsentiert die "Haydnregion" - veranstaltet vom Land Niederösterreich, in Kooperation mit dem "Römerland Carnuntum" - ein einzigartiges und atemberaubendes Programm. Über das Jahr verteilt finden Konzerte, Diskussionen und weitere Kulturveranstaltungen rund um das Thema "Haydn verzaubert" statt. Vergangenen Samstag, dem 6. November 2021, öffnete die "Haydnregion" erneut ihre Türen und lud zu einem abendlichen Konzert im barocken Schlossgebäude in Mannersdorf am Leithagebirge ein. 

Eine Gemeinde mit Geschichte

Vor dem Konzert fand ein kurzer Einführungsvortrag von Mag. Dr. Michael Schiebinger, der als Kunsthistoriker tätig ist, statt. Er erzählte von der Geschichte der Gemeinde Mannersdorf und von der Zeit, als sich Joseph Haydn in der Gemeinde aufhielt.

Die Gemeinde Mannersdorf am Leithagebirge war im 18. Jahrhundert als Barockresidenz bekannt. Eine der nennenswertesten Personen dieser Zeit war Maria Karolina Gräfin von Fuchs-Mollard, die später zur Hofmeisterin ernannt wurde. Außerdem ist sie insbesondere als Erzieherin der jungen Maria Theresia bekannt, für die sie, aufgrund des schwierigen Verhältnisses zu deren Mutter, als "Ersatzmutter" für die spätere Kaiserin galt.

Mannersdorf galt zu dieser Zeit auch als barocker Kurort, den auch Joseph Haydn für einen kurzen Kuraufenthalt in Anspruch nahm. Gemeinsam mit seiner Geliebten und einem Gehilfen unternahm er 1755 die Reise nach Mannersdorf. Heute ist eine Gedenktafel dieser Reise in der Gemeinde angebracht. An dieser Stelle eine kurze, witzige Anekdote:

Joseph Haydn, der Musiker, war 1755 in Mannersdorf am Leithagebirge. Unter einem späteren Bürgermeister wurde im Zuge einer Jubiläumsfeier eine Gedenktafel angebracht, die bis heute existiert. Hier die Pointe der Geschichte: Das Haydn-Denkmal befindet sich auf dem Schubertplatz und wurde unter dem Bürgermeister Josef Haidn - beachten Sie die Schreibweise - platziert. (Wer die Gedenktafel kennt: Das kleine Faux-pas mit der Jahreszahl sei vergessen! - Hauptsache ist: Die Gedenktafel erinnert die Menschen bis heute an den Besuch Haydns in Mannersdorf.)

Stilvoll begleitet - Musik vom Feinsten

Das Programm des Abends wurde in drei Teile aufgeteilt: Den Beginn machte Christian Altenburger auf der Violine mit einem Stück von Bedrich Smetana, "Z domoviny" ("Aus der Heimat"), begleitet von Cornelia Herrmann auf dem Klavier. Ein sehr ausdrucksstarkes, expressives Stück, das nicht nur den den gesamten Raum gefüllt, sondern auch jeden Einzelnen im Saal mitgerissen hat. Eine "gewaltige" Stimmung, die Cornelia Herrmann und Christian Altenburger zum Ausdruck gebracht haben. 

Die Vorstellung wurde fortgesetzt von einem Klaviertrio in E-Dur von Joseph Haydn, Violine und Klavier, gemeinsam mit Patrick Demega auf dem Violoncello. Ein sehr gefühlsbetontes Stück, das direkt ins Herz gegangen ist! Eine vollkommene Atmosphäre, die das Klaviertrio dem Raum verliehen hat. Das Werk konnte insbesondere durch seine Vielfältigkeit und Gefühlsbetontheit überzeugen.

Anschließend, als Abschluss des Abends, wurde ein weiteres Stück von Bedrich Smetana, mit Violine, Klavier und Violoncello, in g-Moll gespielt. Ein würdigender Abschluss! Das Stück von Smetana konnte nicht nur durch seine durchdringende und mitreißende Art und Weise herausragen, vor allem die sehr gefühlvolle Note, die das Violoncello dem Werk verliehen hat, hat die Gäste "gecatcht". Es war atem(be)raubend! Ob Musikexperte oder einfach nur Liebhaber, eines konnte mit Sicherheit jeder Einzelne in diesem Raum feststellen: Das - aus musikalischer Sicht - technische Niveau der drei Musiker war kaum noch zu übertreffen! Allerhöchstes Niveau!

Positives Resümee und freudige Gesichter

Der Abend war ein voller Erfolg. Ein Applaus, der die Musiker zum Strahlen gebracht hat. Eine Zugabe, die den Gästen ein breites Lächeln auf ihre Gesichter gezaubert hat. Da sagt noch einmal jemand, klassische Musik ist langweilig?! Von Langeweile war an diesem Abend definitiv keine Rede! Die Gäste waren sichtlich begeistert!

Elfi Erasim und ihr Partner Ing. Walter Urban fanden die Vorstellung einzigartig. Die begeisterten Konzertbesucher, die aus Mödling angereist sind, waren sichtlich begeistert von der bezaubernden Atmosphäre, die das Musiker-Trio mit den Werken von Haydn und Smetana zum Ausdruck gebracht hat. "Ein gelungener Abend", den das Paar mit einem (mehr als) zufriedenen Lächeln ausklingen lassen konnte.

Ulrike Zenker, die eigens für das Konzert aus dem Burgenland angereist ist, konnte noch nicht einmal die passenden Worte finden. Neben dem Konzert an sich, war sie vor allem von der Atmosphäre überwältigt, die der Maria-Theresien-Saal ausgestrahlt hat, angetan. "Ein Wahnsinn, dieser Saal ist einfach traumhaft. Und die Musiker waren toll", so die Musikliebhaberin. Sie selber spiele Querflöte und wisse daher, wie es ist auf der Bühne zu stehen. "Ich finde es beneidenswert, wie die Musiker so lange, ohne Pause, durchgehend spielen können. Wirklich toll!"

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