Kurzparkzone
Gemeinden beobachten Dauerparker rund um Flughafen

- Im März 2022 wurde in Schwechat die flächendeckende Kurzparkzone eingeführt
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Anwohnerinnen und Anwohner rund um den Flughafen Wien-Schwechat ärgern sich über Dauerparker. Mancherorts sollen flächendeckende Kurzparkzonen den "Parktourismus" verhindern, doch das Problem verlagert sich in andere Gemeinden im Bezirk Bruck an der Leitha.
BRUCK/LEITHA. Zäher Kolonnenverkehr, langwierige Parkplatzsuche, Verspätungen von Bus und Bahn - Menschen, die täglich nach Wien zur Arbeit, Uni oder Schule pendeln, brauchen gute Nerven. Die Einführung der flächendeckenden Kurzparkzone in Wien und Schwechat im März 2022 hat die Situation für viele Pendlerinnen und Pendler aus dem Bezirk Bruck an der Leitha zusätzlich erschwert. Im August 2023 hat auch Fischamend die Kurzparkzone eingeführt. Kleinneusiedl führte diesbezüglich im Herbst eine Befragung durch. Das Problem des Dauerparkens verlagert sich durch Kurzparkzonen in die umliegenden Gemeinden. Für die Zeit des Urlaubs belegen die Fahrzeuge die "Park&Ride"-Anlagen sowie Siedlungen in den Gemeinden.
Parktourismus in Haslau-Maria Ellend
Die Kurzparkzone in Fischamend hat dazu geführt, dass viele Urlauberinnen und Urlauber ihr Auto eine Ortschaft weiter in Haslau-Maria Ellend abstellen und mit der Schnellbahn direkt zum Flughafen fahren.
"Wir beobachten die Situation seit längerem und haben hauptsächlich Dauerparker aus der Slowakei und Tschechien im Ort, die für einige Wochen in den Urlaub fahren. Dies hat sich seit der Einführung der Kurzparkzone in Fischamend verstärkt",
erläutert Bürgermeister Jürgen Preselmaier. Dadurch ist auch die "Park & Ride" Anlage am Bahnhof schnell belegt und tägliche Pendlerinnen und Pendler finden keinen Parkplatz mehr. Die mögliche Einführung einer Kurzparkzone wird in der Bevölkerung unterschiedlich diskutiert. Die Bahnhof-Anrainerinnen und -Anrainer wünschen sich eine Lösung. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht betroffen sind, befürchten zusätzliche Parkgebühren. Auch die nötigen Kontrollorgane würden einen zusätzlichen finanziellen und zeitlichen Aufwand darstellen, wie Bürgermeister Preselmaier betonte.

- Kurz nach sieben Uhr morgens ist es fast unmöglich einen freien Parkplatz bei der "Park&Ride" Anlage in Schwechat-Kaiserebersdorf zu ergattern.
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Enzersdorf beobachtet die Situation
Die Gemeinde Enzersdorf an der Fischa beobachtet die Parksituation ebenfalls.
"Es sind mehr parkende Autos geworden, aber es besteht noch kein Anlass für eine Kurzparkzone. Sollte es stärker werden, muss man sich etwas überlegen",
so Bürgermeister Markus Plöchl. Die Nachbargemeinde Kleinneusiedl hatte bereits eine Befragung zur Kurzparkzone eingeführt, jedoch mit geringer Beteiligung.
Eine junge Studentin aus Enzersdorf berichtet:
"Derzeit pendle ich zur P&R Anlage nach Schwechat. Generell finde ich Kurzparkzonen keine schlechte Idee, da sie Dauerparker (Urlauberinnen und Urlauber) verhindern. Jedoch sollten Parkpickerl für Anrainerinnen und Anrainer auch leistbar sein."
Pendeln im Bezirk Bruck
Im Bezirk Bruck an der Leitha wohnen 32.653 Beschäftigte, die zur Arbeit pendeln. Davon pendeln 16% in der Gemeinde, 22% innerhalb des Bezirks, 16% in andere Bezirke und 46% pendeln nach Wien (Studie: AK NÖ, 2019).
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