Nationalratswahl 2019
Reden wir über Sexualität
Gesundheit und Sexualität gehen Hand in Hand, bei Frauen bleibt dies aber oft auf der Strecke, so die SPÖ.
BRUCK/L. Die Nationalratswahl steht unmittelbar vor der Türe, SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Nationalrätin Gabriele Heinisch-Hosek stattete der Bezirkshauptstadt Bruck an der Leitha in der Vorwoche einen Besuch ab, um auf dringende Anliegen der Frauen aufmerksam zu machen.
Frauenpower am Hauptplatz
Gemeinsam mit Nationalrätin Katharina Kucharowits und den beiden Kandidatinnen zur Nationalratswahl Silvia Kumpan-Takacs (Gemeinderätin in Rauchenwarth) und Tina Rigler aus Fischamend berichtete Heinisch-Hosek eingangs über eklatante Ungleichbehandlungen von Frauen in der Gesundheitsvorsorge. "Viele Frauen wissen gar nicht Bescheid, welche Vorsorgeuntersuchungen angeboten werden und dass diese auch gratis sind. Sie sind meist die ‚Gesundheitsmanager‘ in der Familie, kümmern sich um die Gesundheit von Mann und Kindern, bleiben dabei aber selbst oft auf der Strecke. Es fehlt an fundierten Informationen und leider oft auch an Energie, die Untersuchungen durchführen zu lassen. Hinzu kommt, dass die Wartezeiten bei Fachärzten zu lange dauern, es braucht dringend ein besseres Wartezeitenmanagement." Heinisch-Hosek betont außerdem, dass rund eine Million Bürger in Österreich nicht sinnerfassend lesen könnten, genau dies sei aber wichtig, um mit Ärzten adäquat kommunizieren zu können oder Beipackzettel verstehen zu können. Man müsse bei der "sexuellen Bildung" bereits in der Schule ansetzen, um Frauen für ein selbstbestimmtes Leben vorzubereiten.
Kommunikation ist alles
Silvia Kumpan-Takacs und Tina Rigler sehen bereits Kindergartenpädagogen gefordert, "sie sind erster Ansprechpartner für Eltern, deren Kinder die erste Sexualität entdecken. Aufklärung ist wichtig, Selbstbestimmung ist lernbar." Verhütung ist oft reine Frauensache, "hier gibt es zu wenig Aufklärung und Verhütung allgemein ist zu teuer. In der Schule braucht es einen enttabuisierten Umgang sowie einen leichteren und günstigeren Zugang zu Verhütungsmitteln." Zusätzlich zur Benachteiligung bei der Lohnhöhe haben Frauen höhere Kosten durch Monatshygiene die "obendrein mit Luxus-Steuer belegt ist. Diese Ungerechtigkeiten müssen endlich der Vergangenheit angehören."
Frauengesundheitszentrum
Katharina Kucharowits fordert flächendeckende Frauengesundheitszentren, "derzeit gibt es lediglich je eines in Wien und Salzburg, das ist zu wenig!"
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