Natur hautnah erleben
Ein Graureiher einen Flügelschlag entfernt
Schau schau, da sitzt er wieder, unser treuer Freund, der Reiher. Hockt beinah unbewegt im Baum, während die Äste vom Wind auf und ab schwingen. Diese balancierenden Halsbewegungen sind genauso imposant, wie auch wichtig, damit er seine schwimmende Beute mit einem ruhigen Blick ausspähen kann. Unter dem besagten Baum befindet sich nämlich der Gartenteich meines Liebsten, befüllt mit einigen prächtigen Fischen und zugezogen Fröschen. Ich klopfe ehrfürchtig, aber doch bestimmt, gegen die Scheibe des Fensters, um ihm mitzuteilen, dass der Späher seinerseits auch erspäht wurde. Er dreht seinen Kopf in meine Richtung, lächelt mir zu und breitet bedächtig seine Flügel aus. Mit einer Körperlänge von ca. einem Meter, einer Flügelspannweite von 1,80 m und einem Gewicht von bis zu zwei Kilo ist es immer wieder ein atemberaubendes Schauspiel, wenn sich dieser Vogel mit seinem langen Hals und den ebenso langen Beinen (mit denen würde er definitiv jede Misswahl gewinnen!) in die Luft erhebt. Durch seine langsamen Flügelschläge wirkt sein Flug wuchtig anmutig und doch nahezu majestätisch.
Es ist nicht sein erster Besuch in unserem Garten und wird sicher auch nicht der Letzte gewesen sein. Denn manchmal hatte er bereits das Glück, dass er uns mit seinem dolchartigen Schnabel zuvor kommen konnte und seine Jagdkunst erfolgreich war. Der aufgespießte Fisch glitt mit einer ruckartigen Aufwärtsbewegung seines Kopfes in den Hals und ward nicht mehr gesehen. Naja, kein wirklich genussvolles Verspeisen, aber sicherlich natürlich effizient. Das World Wise Web hat mir verraten, dass der Graureiher auch gerne in Äcker und Wiesen Mäusen und Amphibien auflauert. Ob unser treuer Freund mit dem hübschen grauen Gefieder das wohl auch macht? Ich werde es wahrscheinlich nie erfahren. Aber eines weiß ich ganz sicher, morgen sehen wir uns wieder!
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