Halbjahresbilanz 2021
Arbeiterkammer Hainburg erreichte 525.660 Euro für Mitglieder
HAINBURG. Insgesamt suchten 75.000 Menschen im ersten Halbjahr (1. Jänner bis 30. Juni) wegen Problemen am Arbeitsplatz Hilfe bei der Arbeiterkammer Niederösterreich. "Bei einem großen Teil der Anfragen konnten unsere Expert/innen schon mit einer Beratung weiterhelfen, etwa indem sie die Lohnabrechnung überprüften. Für fast 7.000 Arbeitnehmer/innen mussten wir ausstehende Löhne und Gehälter beim Arbeitgeber einfordern oder vor Gericht einklagen", schilderte AK NÖ-Kammerrat Manfred Fiala aus Mannersdorf.
Halbjahresbilanz bei AK Hainburg
Für die Mitarbeiter/innen der AK-Bezirksstelle Hainburg begann das neue Jahr, wie das alte geendet hatte, nämlich im Zeichen der Coronakrise. "Mehr als 3.000 Menschen haben im ersten Halbjahr 2021 mit uns Kontakt aufgenommen", erzählt Bezirksstellenleiter Christian Bauer. "Dabei ging es manchmal lediglich um rasche Auskünfte und Informationen zu Kurzarbeit, einvernehmlicher Lösung, Kündigung, Quarantänebestimmungen, Homeoffice und Freistellung wegen Kinderbetreuung", so Bauer weiter. In mehr als 1.100 Fällen benötigten die Menschen hingegen weiterführende Beratung und die Unterstützung der Arbeiterkammer-Experten in konkreten Problemfällen. "Gerade die aktuelle Krise macht einmal mehr deutlich, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind. Das gilt auch für weitere Serviceangebote, die im Zuge von Corona an Bedeutung gewannen. So ließen sich zum Beispiel 152 Mitglieder bei uns die Handysignatur kostenlos freischalten. Auch der Anteil an telefonischer Beratung, über die rund drei Viertel aller Anfragen abgewickelt wurden, blieb deutlich über dem Vorkrisenniveau", zieht Bauer Bilanz. Insgesamt hat die Bezirksstelle Hainburg im ersten Halbjahr 2021 mehr als 525.000 Euro für die Arbeitnehmer/innen der Region gesichert.
Zahlen und Daten
- 3.053 Mitglieder haben in der Bezirksstelle Hainburg angedockt
- 1.109 konkrete Beratungen in Problemfällen wurden durchgeführt.
- 521.752 Euro wurden im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht.
- Davon waren 418.931 Euro Insolvenzvertretung.
- Für die Mitglieder wurden insgesamt 525.660 Euro erreicht.
Entlassung im Krankenstand
Ein Krankenstand wegen einer gebrochenen Hand kostete einem 47-jährigen Kfz-Mechaniker seinen langjährigen Arbeitsplatz im Bezirk Bruck. Der Besitzer der Werkstätte beobachtete den Mitarbeiter, als dieser mit einer Gipshand seine Frau beim Einkaufen begleitete. Am nächsten Arbeitstag entließ er den Mechaniker. "Das war klarerweise eine ungerechtfertigte Entlassung. Mit der gebrochenen Hand konnte der Betroffene nicht arbeiten. Natürlich darf er im Krankenstand nichts tun, was seine Genesung gefährdet. Während der ärztlich bestätigten Ausgehzeit seine Frau beim Einkaufen begleiten, gefährdet die Genesung keineswegs", schilderte AK NÖ-Bezirksstellenleiter Christian Bauer. Die Experten der Arbeiterkammer Hainburg erhoben umgehend Einspruch gegen die Entlassung. "Beide Seiten waren nicht mehr daran interessiert, das Arbeitsverhältnis fortzusetzen. Also hat die Firma die Abfertigung, aliquote Sonderzahlungen und den offenen Urlaubsanspruch ausbezahlt", schildert Bauer. Der betroffene Kfz-Mechaniker hat somit knapp 30.000 Euro erhalten. Bezirksstellenleiter Bauer rät: "Bitte immer dem Arbeitgeber einen Krankenstand so bald wie möglich mitteilen und Ausgehzeiten ärztlich auf der Krankmeldung vermerken lassen."
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