Kriminalstatistik 2021
Anstieg der Schlepperei im Burgenland um 394 Prozent
Im Burgenland gab es 2021 bei der Zahl der Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 15,7 Prozent. Die größten Herausforderungen sind die Schlepperei sowie die Internetkriminalität.
BURGENLAND. Die gute Nachricht: Das Burgenland zählt nach wie vor zu den sichersten Bundesländern. „Wenn man den Bereich der Schlepperei herausrechnet, können wir im Burgenland von einer Aufklärungsquote von 62,2 Prozent ausgehen. Das spricht für die Qualität der polizeilichen Arbeit und stellt einen Spitzenplatz im Österreich-Vergleich dar“, so so Landespolizeidirektor- Stellvertreter Generalmajor Werner Fasching bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2021.
Schlepperei: 17 Prozent der Gesamtkriminalität
Die Zahlen im Bereich der Schlepperei sprechen für sich: Waren im Jahre 2019 noch 83 Straftaten zu verzeichnen, so stieg die Deliktszahl im Jahre 2020 auf 324 und im Jahr 2021 auf 1.602 (+ 394,4 Prozent). Diese 1.602 Delikte stellen insgesamt 17,4 Prozent der Gesamtkriminalität im Burgenland dar. Wenn man diesen Deliktsbereich aus der Gesamtstatistik herausrechnet, ergibt sich eine Aufklärungsquote im Burgenland von 62,2 Prozent (Schlepperei eingerechnet 52,6 Prozent). „Die Geschichte wiederholt sich", meinte Fasching mit Blick auf 2015. „Die Migration haut uns die Statistik zusammen."
Weniger Einbrüche
Neben der Schlepperei habe die Coronakrise die Kriminalstatistik beeinflusst - auch positiv, sagte Norbert Janitsch vom Landeskriminalamt. Die Menschen seien vermehrt zu Hause gewesen, die Polizei - auch an der Grenze - präsenter. Eigentumsdelikte sind laut Janitsch nicht zuletzt deshalb deutlich zurückgegangen. Die Zahl der Einbrüche sank 2021 von 128 auf 86. (-32,8 Prozent), die Aufklärungsquote liegt bei 34,9 Prozent.
Cybercrime bleibt eine große Herausforderung
Die angezeigten Fälle von Internetkriminalität stiegen um 56,2 Prozent von 578 auf 903 Straftaten 2021, die Aufklärungsquote liegt bei 40,5 Prozent. „In diesem Bereich findet eine immens rasante Spezialisierung der Täterschaft stattfindet. Das Internet biete zahlreiche Möglichkeiten für strafbare Handlungen - es ist noch wahnsinnig viel Spielraum nach oben“, so Fasching.
Leichter anstieg bei den Gewaltdelikten
1.075 Gewaltdelikte wurden 2021 im Burgenland zur Anzeige gebracht. Das entspricht einer Steigerung von 6,4 Prozent zum Vorjahr. Die Aufklärungsquote lag bei 88,5 Prozent und ist im Vergleich zu 2020 um 1,1 Prozentpunkte gefallen.
Bei den Gewaltdelikten in der Privatsphäre gab es mit 400 angezeigten Delikten einen Anstieg um 21 Prozent (330), gleichzeitig stieg aber auch die Aufklärungsquote von 329 auf 398 Fälle um 21 Prozent.
Suchtmittelkriminalität: Anzeigen fielen leicht
2021 wurden im Burgenland 715 Anzeigen wegen Suchtmittelkriminalität erstattet, das bedeutet einen Rückgang von 18,3 Prozent (875).
Wirtschaftskriminalität
Gestiegen ist hingegen im Jahr 2021 die Wirtschaftskriminalität – von 1.216 Anzeigen auf 1.769 Delikte. Das bedeutet ein Plus von 45,4 Prozent. Es wurden aber auch 1.100 Fälle geklärt, was einem Plus von 77,1 Prozent entspricht.
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