Verkehr und Sicherheit
Immer mehr Verkehrstote auf Burgenlands Straßen
Eine traurige Bilanz zeigt die Statistik der Verunglückten auf Burgenlands Straßen. In den letzten drei Jahren ist die Zahl stetig gestiegen. Hauptunfallort mit tödlichem Ausgang war heuer die S4. Besonders riskant sind außerdem auch Unfälle mit dem Motorrad.
BURGENLAND. Die Zahl der auf Burgenlands Straßen Verunglückten stieg seit 2021 jährlich. Während es laut aktueller Statistik des Innenministeriums 2021 noch fünf Verunglückte waren (hier gab es aber auch noch Ausgangsbeschränkungen), stieg die Zahl 2022 auf 13 Verkehrstote und im Jahr 2023 (jeweils 1. Jänner bis 27. August) bisher auf 14 Verkehrsopfer im Burgenland. Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich auf der Mattersburger Schnellstraße (S4).
S4 - Mattersburger Schnellstraße
Zuletzt sind bei einem Unfall auf der S4, Höhe Sigleß, drei Menschen gestorben (wir berichteten). Damit sind es schon vier Personen, die heuer auf der S4 verunglückten. Der Schnellstraße fehlt eine Mitteltrennung, die bereits lange in Planung ist. Aufgrund der jüngsten Ereignisse fand ein Verkehrsgipfel statt, bei dem erste Sofortmaßnahme eingeleitet wurden (mehr dazu), unter anderem eine provisorische Mitteltrennung, sowie Tempo 80.
Unachtsamkeit Hauptgrund für schwere Unfälle
Insgesamt starben 260 Personen österreichweit zwischen 1. Jänner und 27. August 2023 im Straßenverkehr. Im Vergleichsjahr 2022 waren es 276, und 2021 kam es zu 223 Verunglückten in Österreich. Hauptunfallursachen sind Vorrangverletzungen, Unachtsamkeit/Ablenkung und eine nichtangepasste Geschwindigkeit. Keiner der tödlichen Verkehrsunfälle war ein Alleinunfall.
Motorradunfälle besonders gefährlich
Laut ÖAMTC sind heuer auch die Zahlen der verunglückten MotorradfahrerInnen besonders hoch. Heuer starben bereits 58 MotorradfahrerInnen österreichweit. Das entspricht 22 Prozent aller Verkehrsopfer. Alleine im Sommer sind bisher 45 tödlich verunglückt, knapp acht von zehn Motorradunfällen mit tödlichem Ausgang ereigneten sich seit Juni.
"Ein Drittel aller MotorradfahrerInnen, die im heurigen Jahr tödlich verunglückt sind, waren zwischen 45 und 54 Jahre alt, mehr als ein Viertel 55 bis 64 Jahre", fasst der ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé zusammen.
95 Prozent aller tödlichen Motorradunfälle ereigneten sich im Freiland.
Mangelnde Übung und riskante Fahrweise
Im Gegensatz zu den PKW-Unfällen handelte es sich bei den Motorradverunglückten zu drei Viertel um Alleinunfälle oder Frontalkollisionen, die Unfallursache war zu 77 Prozent bei den Bikern Selbstverschulden: "Häufige Ursachen sind riskante Überholmanöver, oft an Stellen mit unzureichenden Sichtweiten, aber auch zu schnelles Fahren in Rechtskurven, wo Motorradfahrende am Ende in den Gegenverkehr geraten", so Nosé. "Auch unvorhersehbare Mängel im Straßenzustand – etwa Verschmutzungen durch Kies oder Schmiermittel – können dabei zu unvermeidbaren und vor allem unkontrollierbaren Stürzen führen."
Problematisch ist, dass viele FahrerInnen ihr Motorrad nur unregelmäßig nutzen, was zu Selbstüberschätzung und mangelnde Fahrzeugbeherrschung führen kann. "Das Motorrad ist das Verkehrsmittel mit dem höchsten Risiko, tödlich zu verunglücken", so der ÖAMTC-Verkehrsexperte. Viele Unfälle könnten durch defensive Fahrweise, gute Fahrzeugbeherrschung und entsprechendes Gefahrenbewusstsein vermieden oder zumindest die Unfallschwere deutlich gemildert werden.
(Quelle: Statistik Austria, BMI; ÖAMTC Unfallforschung)
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