Burgenland
Jüdisches Zentralarchiv an Israelitische Kultusgemeinde Wien übergeben
Mit einer gemeinsamen Vertragsunterzeichnung von LH Hans Peter Doskozil und Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG Wien), wurde die Übergabe des Jüdischen Zentralarchivs an die IKG Wien besiegelt.
BURGENLAND. Eines der größten Archive jüdischer Geschichte in Österreich geht damit vom Land an die offizielle Vertretung der jüdischen Gemeinde bzw. Religionsgemeinschaft über. „Das Burgenland bekennt sich zu seiner historischen Verantwortung für das jüdische Erbe und die reichhaltige jüdische Tradition. Wir legen das Zentralarchiv in die Hände der IKG, weil die jüdische Gemeinde das Recht auf ihre eigene Geschichte hat“, betonte LH Doskozil.
„Jüdische Kultur wichtiger Bestandteil der österreichischen Identität“
Dies würde auch durch die Revitalisierung der Synagoge von Kobersdorf, die Sanierung der Synagoge in Schlaining, das gemeinsame Engagement im Österreichischen Jüdischen Museum in Eisenstadt oder auch durch das Projekt „Erinnerungszeichen“, in dessen Rahmen jüdische Friedhöfe im Land gepflegt werden, sichtbar. Doskozil stellte auch klar, dass „das Judentum und die jüdische Kultur wichtiger Bestandteil der österreichischen Identität sind und man allen Tendenzen, die diese Tatsache in Frage stellen und den Antisemitismus schüren, eine klare Absage erteilen muss“.
Was beinhaltet das jüdische Zentralarchiv?
Das Jüdische Zentralarchiv wurde ab dem Jahr 1930 aus den leihweise übergebenen Beständen der ehemaligen Kultusgemeinden des Burgenlandes, von Vereinen und Privatpersonen durch den Archivalienpfleger des Bundeskanzleramtes Karl Halaunbrenner in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskonservator des Bundesdenkmalamtes Archivalienpfleger Sándor Wolf und mit Unterstützung des Amtes der Burgenländischen Landesregierung als Archivbehörde errichtet. Allgemein beinhaltet das Schriftgut Bestände der ehemaligen Jüdischen Kultusgemeinden des Burgenlandes. Im Wesentlichen umfasst der Bestand amtliche Korrespondenz, Unterlagen zur jeweiligen Grundherrschaft und Kultusgemeinde, Gemeindevorstandsakten sowie Vorstandsprotokolle, Verordnungen des (Ober)Stuhlrichters, Amtsbescheide, Geburts-, Trauungs- und Verlassenschaftsakten, Kultusangelegenheiten.
Online zugänglich machen
„Wir werden die bisherige archivarische Arbeit des Landesarchivs Burgenland weiterführen. Alle Archivalien werden in deutscher, ungarischer, hebräischer/jiddisch und fallweise auch lateinischer und kroatischer Sprache archivwissenschaftlich erschlossen und durch Findbehelfe im Archiv und online zugänglich gemacht“, so IKG-Präsident Oskar Deutsch.
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