Doskozil zu Covid-19-Lockerungen
„Kanzler bietet nur Alibi-Lösungen an“
Kritik zu den von der Bundesregierung geplanten Corona-Lockerungsmaßnahmen kommt von LH Hans Peter Doskozil, aber auch von der WK-Präsident Peter Nemeth.
BURGENLAND. „Bundeskanzler Kurz hat weiter nur Alibi-Lösungen und Schein-Maßnahmen zu bieten. Es gibt noch immer keine verlässlichen Perspektiven für Gastronomie, Tourismus, Sport und Kultur – dabei sind das genau die Gesellschaftsbereiche, in denen mit durchdachten Sicherheitskonzepten Lockerungen möglich und vertretbar wären“, so LH Doskozil, für den auch die die geplante Öffnung der Schanigärten nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, solange ein Gesamtkonzept für die Gastronomie fehlt.
„Schein-Lockerungen“
Soziallandesrat Leonhard Schneemann, der das Burgenland bei der Bund-Länder-Konferenz vertreten hat, ergänzt: „Die Bundesregierung hat es völlig verabsäumt, dem Land eine Perspektive zu geben. Bei den Maßnahmen handelt es sich in Wahrheit um Schein-Lockerungen, die nur zu noch mehr Unsicherheit führen.“
Kritik am Impfstoff-Management
Dringenden Verbesserungsbedarf sieht Doskozil auch beim Impfstoff-Management des Bundeskanzlers. „Seit kurzem ist bekannt, dass Österreich schon vor der EU-Vereinbarung im Mai des Vorjahres eine eigenständige Impfstoff-Beschaffung angeboten wurde – und das laut verlässlichen Quellen nicht nur einmal. Da wurde eine große Chance verpasst, so wie Israel eine raschere Durchimpfung der Bevölkerung zu erreichen. Die Konsequenz daraus ist, dass wir in Österreich erst mit Jahreswechsel mit dem Impfen beginnen konnten und jetzt in einer Situation sind, wo wir jede Impfdosis zweimal umdrehen müssen, weil wir so wenig davon haben“, meint der Landeshauptmann.
„Unsere Betriebe sind keine Gefährder“
Enttäuscht zeigt sich auch Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth. „Unsere Betriebe sind keine Gefährder. Ganz im Gegenteil. Ihre Sicherheits- und Präventionskonzepte sind vorbildlich. Dass die Zahlen jetzt steigen, kann nicht an der Hotellerie und Gastronomie liegen, denn hier war ja bekanntlich zu.“
„Wir müssen einen Weg finden, mit dem Virus zu leben“
Dass ein österreichweites Aufsperren von Gastronomie und Hotellerie nun nicht, wie erhofft, endlich in greifbare Nähe rückt, seiein herber Rückschlag für die touristischen Branchen. „Uns war wichtig, dass all jene jetzt öffnen können, die öffnen wollen. Das Virus wird uns noch länger begleiten, wir müssen also einen praktikablen, gangbaren Weg finden, damit zu leben. Die Wirtschaft hat bereits bewiesen, dass die entsprechenden Werkzeuge funktionieren“, so Nemeth, der auch auf die zunehmede finanzielle Belastung hinweist.
„Finanziell am Limit“
„Viele Betriebe sind finanziell am Limit oder sogar schon darüber. Neben einem verbindlichen Öffnungsdatum für alle Branchen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft braucht es auch verbesserte Unterstützungen, die rasch und unbürokratisch abgewickelt werden“, so der Wirtschaftskammerpräsident.
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