Sicherheitspartner-Forschungsbericht
400 offene Fenster und Türen, 41 verdächtige Personen und Fahrzeuge
Seit Oktober 2016 sind die Sicherheitspartner in den Pilotgemeinden Kittsee, Pama, Deutsch Jahrndorf, Baumgarten, Schattendorf, Loipersbach, Rechnitz, Schandorf und Deutsch Schützen unterwegs. Nun wurde ein abschließender Evaluierungsbericht der Forschung Burgenland präsentiert.
EISENSTADT (uch). LHStv. Johann Tschürtz zeigte sich euphorisch: „Es handelt sich um ein in Österreich einzigartiges Erfolgsprojekt und ich glaube, dass wir Nachahmer finden werden. Der Bericht bestärkt uns, dass wir die Sicherheitspartner flächendeckend im Burgenland ausweiten.“
2.000 Ereignisse gemeldet
Projektleiter Christian Spuller nannte Daten und Fakten. So wurden im Beobachtungszeitrum – 1. Oktober 2016 bis 30. September 2017 – rund 2.000 Ereignisse gemeldet. 200 davon betrafen Beschädigung und Mängel, 41 Mal wurden auffällige Personen und Fahrzeuge gemeldet. Ein relativer hoher Anteil betraf Meldungen über kaputte Straßenbeleuchtungen (300) und offene Fenster und Türen (400). Sieben Fälle von Sachbeschädigungen oder Vandalismus – davon fünf in Kittsee und zwei in Pama – wurden an die Polizei gemeldet.
„Positive Wahrnehmung“
„Insgesamt gibt es eine sehr positive Wahrnehmung der Sicherheitspartner, und zwar sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Gemeindevertretern“, sagt Spuller. Dazu meinte Christian Pfeifer von der Forschung Burgenland: „Wir haben festgestellt, dass die häufige Präsenz auch zur größeren Akzeptanz führt.“
Präventive Wirkung
Tschürtz zeigte sich überzeugt, dass die Sicherheitspartner nicht nur zur Steigerung des subjektiven Sicherheitsempfindens führen, sondern auch präventive Auswirkungen haben. So seien etwa die Gesamtdelikte in Kittsee um 25 Prozent sowie in Pama und Baumgarten um 50 Prozent zurückgegangen. „Diese Präventivwirkung hat schon etwas in sich“, so Tschürtz.
Im Abschlussbericht ist dazu allerdings zu lesen: „Ob dieser Rückgang tatsächlich auf die Tätigkeiten der Sicherheitspartner zurückzuführen ist, kann weder bestätigt noch ausgeschlossen werden.“
Ausweitung auf das ganze Land
Im nächsten Schritt soll das Projekt Sicherheitspartner bis Ende 2019 auf ganz Burgenland ausgeweitet werden. Die Kosten würden – laut Tschürtz – „weit unter einer Million“ Euro liegen. Finanzielle Unterstützung gibt es vom AMS und dem Innenministerium.
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