Mit 97,99 Prozent
Christian Sagartz als ÖVP-Landesparteiobmann wiedergewählt
Beim heutigen Landesparteitag der ÖVP im KulturKongress Zentrum Eisenstadt ist Christian Sagartz mit 97,99 Prozent zum Landesparteiobmann wiedergewählt worden. Somit ist er nun auch Spitzenkandidat für die Landtagswahlen 2025. Beim Parteitag waren auch einige Ehrengäste vor Ort, darunter Bundesparteiobmann und Kanzler Karl Nehammer, der eine Gastrede hielt.
BURGENLAND. Das Ergebnis steht fest: Christian Sagartz ist zum Landesparteiobmann der ÖVP Burgenland wiedergewählt worden. Von insgesamt 263 eingeladenen Delegierten, waren beim Parteitag am Samstag 236 davon anwesend. Für die Wahl des Landesparteiobmannes wurden 249 Stimmen abgegeben. 244 von 249 entfielen auf Christian Sagartz, das sind 97,99 Prozent. Er war der einzige Kandidat. "Der Auftrag wurde heute erteilt. Der Weg ist klar. Gemeinsam, miteinander, mit ganzer Kraft werden wir für diesen Richtungswechsel im Burgenland kämpfen", nahm Sagartz das Wahlergebnis entgegen.
Begrüßung und Nehammer Rede
Zu Beginn des 33. ordentlichen Landesparteitages begrüßte Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas einige Ehrengäste wie Bundeskanzler Karl Nehammer sowie Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Volksanwältin Gabriela Schwarz, Bundesgeschäftsführer Alexander Pröll, Wiener Landesparteiobmann Karl Mahrer und einige mehr. Kurz darauf wurde Kanzler Nehammer auch schon zu seiner Gastrede auf die Bühne gebeten.
"Es gibt für mich keinen Besseren, der sich dieser Wahl stellen kann. Denn du Christian hast bewiesen, dass gerade in so herausfordernden Zeiten wie in den letzten Jahren, Haltung und Verantwortung für dich ganz wesentlich sind. Stimme haben und zeigen in der europäischen Union, sein Heimatland dabei nie vergessend und die Interessen der Menschen im Burgenland immer zur ersten Agenda der Politik zu machen", lobt der Bundeskanzler.
Nehammer pocht auf Leistungsprinzip
In einer Zeit in der es viele vermeintlich einfache Lösungen gebe, für mehr als schwierige und komplexe Probleme. Diese einfachen Lösungen seien laut Nehammer in der Regel untauglich, sie "streuen den Menschen Salz in die Augen, aber holen Stimmung ab". Dem gilt es entgegenzuwirken. Ein wichtiger Grundpfeiler der Politik im Sinne der christlich-sozialen Demokratie sei das Prinzip Leistung, denn Arbeit müsse sich lohnen. Er verweise auf Erfolge der ökosozialen Marktwirtschaft. "Menschen die arbeiten, sollen mehr haben, als Menschen, die nicht arbeiten". Es brauche eine Steuerreform, Überstundenentlastung, man müsse Eigentum und leistbares Wohnen ermöglichen sowie gegen Inflation und Teuerung kämpfen.
"Es ist Christian Sagartz, der dafür steht, den ideologischen Wettstreit einzugehen, zwischen alten Rezepten, wie zentrale Führung, sozialistische und marxistische Tendenzen, versus Freiheit, Eigenständigkeit, Eigenverantwortung und Subsidiarität. (..) Senden wir ein starkes Signal und ein starkes Zeichen für Christian Sagartz", so Karl Nehammer abschließend.
"Landtagswahl wird Richtungsentscheidung"
In seiner Rede verweist Landesparteiobmann Christian Sagartz bereits auf die Landtagswahl 2025. In genau einem Jahr stehe man mitten im Intensivwahlkampf. Es sei nicht irgendeine Landtagswahl, denn es werde eine Richtungsentscheidung. "Wohin soll sich das Burgenland entwickeln? Wird es so weitergehen? Bleiben wir ein Land mit vielen Schulden und roten Prestigeprojekten, die zu viel kosten?".
"Kein Einzelkämpfer"
Die Volkspartei wolle und werde mit jedem und jeder Partei zusammenarbeiten, die am wohl der Burgenländerinnen und Burgenländer interessiert sind. Unter Landeshauptmann Doskozil werde alles verstaatlicht, zu Lasten jener die "fleißig sind und Steuern zahlen". "Was macht die SPÖ mit diesem Geld? Sie errichtet Landesküchen, kauft Landesbusse, Landesflöten, Landesthermen, Landeshotels und Sektflaschen.“ Sagartz betont: "Dieses Land gehört keiner Partei, keiner Person. Das Land gehört den Burgenländerinnen und Burgenländern".
"Jeder der mich kennt, kann bestätigen, dass ich nie ein Einzelkämpfer war. Während wir in jede Gemeinde fahren, fährt Hans Peter Doskozil über alle anderen drüber".
Pflege, Baulandabgabe und Verstaatlichung
Es könne kein Zufall sein, dass das Burgenland das einzige Bundesland war, in dem es kein Entlastungspaket für Gemeinden gegeben hat. Dem Landeshauptmann seien die Gemeinden nicht so wichtig und das spüre man. Man fordere außerdem ein Modell der Pflege, bei dem die Wahlfreiheit im Vordergrund steht. Die Menschen sollen selbst entscheiden, wer zu ihnen ins Haus kommt, wer sie berührt. Darüber hinaus fordert der Landesparteiobmann ein Wirtschaftsfonds, indem man "gemeinsam darüber entscheidet, dass Unternehmen eine Chance bekommen, im Land zu investieren". Die "Baulandsteuer" sieht Sagartz als Angriff auf alle, die etwas leisten und fleißig sind. Diesen Angriff müsse man gemeinsam abwehren. Das Burgenland müsse sich in Richtung Freiheit, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung bewegen.
"Wer mich heute wählt, bestätigt diesen Kurs und wählt mich auch als Spitzenkandidat für die Landtagswahlen 2025", schließt Landesparteiobmann Christian Sagartz ab.
Interne Kritik
Vor ein paar Tagen machte ÖVP-interne Kritik die Runde, denn der Wiesener ÖVP-Bürgermeister Matthias Weghofer hat Parteiobmann Christian Sagartz in einem vierseitigen Brief zum Rücktritt aufgefordert. Dieser Brief war unter anderem auch an Bundeskanzler Karl Nehammer adressiert. Patrik Fazekas nahm die Kritik recht gelassen entgegen: "Parteiinterne Kritik gibt es in jeder Partei". Die Wiederwahl von Sagartz geht mit einer Spitzenkandidatur für die Landtagswahl im Jänner 2025 einher. Sein Mandat als Europaabgeordneter läuft aus, bei der Europawahl heuer kandidiert er nicht mehr.
263 waren stimmberechtigt
Unter den 480 Gästen waren heute 263 Delegierte stimmberechtigt. Weghofer als nicht stimmberechtigter Gastdelegierter war in Eisenstadt nicht vor Ort. Neben Sagartz als Parteiobmann wurden auch die Stellverteter wieder gewählt, nämlich Nationalratsabgeordneter Christoph Zarits, der Zweite Landtagspräsident Walter Temmel, Klubobmann Markus Ulram, die Abgeordneten Melanie Eckhardt und Carina Laschober-Luif sowie Angelika Mileder, Vizebürgermeisterin in Frankenau-Unterpullendorf.
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