U-Ausschuss-Abschlussbericht der Opposition
„Die Bank hätte nie gegründet werden dürfen“

Die Opposition präsentierte ihren Abschlussbericht zum U-Ausschuss Commerzialbank: Alexander Petschnig (FPÖ), Markus Ulram (ÖVP) und Regina Petrik (Grüne) | Foto: Uchann
4Bilder
  • Die Opposition präsentierte ihren Abschlussbericht zum U-Ausschuss Commerzialbank: Alexander Petschnig (FPÖ), Markus Ulram (ÖVP) und Regina Petrik (Grüne)
  • Foto: Uchann
  • hochgeladen von Christian Uchann

ÖVP, FPÖ und Grüne präsentierte ihren Abschlussbericht zum Commerzialbank-Untersuchungsausschuss. Sie weist darin unter anderem auf ein Aufsichtsversagen des Landes und ein Netzwerk mit einigen Profiteuren rund um Bankenchef Martin Pucher hin.

BURGENLAND. Die ÖVP sieht sich nach den Befragungen im U-Ausschuss bestätigt, dass die SPÖ Geburtshelferin der Commerzialbank war. „Durch die Übernahme der Aufsicht durch das Land Burgenland wurde es erst ermöglicht, dass diese Bank entstehen konnte“, sagte ÖVP-Klubobmann Markus Ulram. Außerdem haben laut Ulram die Befragungen deutlich gezeigt, dass die SPÖ ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen ist.

„Ohne die SPÖ hätte es die Bank nie gegeben“, sagte ÖVP-Klubobmann Markus Ulram. | Foto: Uchann
  • „Ohne die SPÖ hätte es die Bank nie gegeben“, sagte ÖVP-Klubobmann Markus Ulram.
  • Foto: Uchann
  • hochgeladen von Christian Uchann

„Da hat einer nicht die Wahrheit gesagt“

Ulram erneuerte die Kritik an Sachverständigen Herbert Motter. „Er hatte 20 Seiten Einwendungen gegen seine eigenen Aussagen. Wir haben außerdem mit einem eigenen Gutachten des renommierten Universitätsprofessor Raschauer das Gegenteil ans Tageslicht gefördert.“ Außerdem wies Ulram auf widersprüchliche Aussagen von LH Hans Peter Doskozil und FMA-Vorstand Helmut Ettl hin. „Da hat einer nicht die Wahrheit gesagt“, so der ÖVP-Klubobmann.

Anders als der Verfahrensrichter sieht FPÖ-Chef Alexander Petschnig ein „System Pucher“. | Foto: Uchann
  • Anders als der Verfahrensrichter sieht FPÖ-Chef Alexander Petschnig ein „System Pucher“.
  • Foto: Uchann
  • hochgeladen von Christian Uchann

„Es gab Dutzende Personen, die mit Vorteilen bedacht wurden“

FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig lobte zwar den „profunden Abschlussbericht“ von Verfahrensrichter Pilgermair, kommt aber in einigen Punkten zu anderen Schlussfolgerungen. „Es wurde medienöffentlich gesagt, der Verfahrensrichter erkennt kein Netzwerk rund um die Commerzialbank und rund um Martin Pucher. Dem widersprechen wir mit aller Klarheit“, so Petschnig. „Es gibt Dutzende Personen – Aufsichtsräte, Vorstandsmitglieder, Prokuristinnen und Prokuristen, Vereinsfunktionäre, Sponsorempfänger – die von Martin Pucher in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der Bank oder als Präsident des SV Mattersburg mit Vorteilen bedacht wurden“, meinte der FPÖ-Chef, der außerdem auf die Gemeinden Mattersburg, Hirm und Draßburg hinwies, die wirtschaftlich und politisch von der Commerzialbank profitiert hätten. Eine weitere wichtige Erkenntnis für Petschnig aus den Befragungen: „Die Bank war von Anfang an de facto pleite und hätte nie gegründet werden dürfen.“

Grünen-Klubobfrau Regina Petrik sieht vor allem die Tätigkeit des Landes als Revisionsverband kritisch. | Foto: Uchann
  • Grünen-Klubobfrau Regina Petrik sieht vor allem die Tätigkeit des Landes als Revisionsverband kritisch.
  • Foto: Uchann
  • hochgeladen von Christian Uchann

„Skandal hätte früher auffliegen können“

Grünen-Klubobfrau Regina Petrik kritsierte, dass sich die Landesregierung kaum mit der Verantwortung als Revisionsverband auseinandergesetzt habe. Sie sei überzeugt, dass der Skandal früher hätte auffliegen können, wenn das Land diese Aufgabe – wie 2014 angedacht – wieder abgegeben hätte. „Sobald die Landesregierung gesagt hätte, wir stehen nicht mehr als Revisionsverband zur Verfügung, hätte sich Herr Pucher einen anderen Revisionsverband suchen müssen. Und dann wären die Bank und die Genossenschaft sehr genau geprüft worden“, so Petrik.
Als Lehre aus dem Bank-Skandal fordert die Grünen-Chefin mehr Transparenz bei Entscheidungen des Landes. Sie wies in diesem Zusammenhang auf Firmen-Beteiligungen des Landes – „ohne nachvollziehbare Prüfungen oder Konzepte“ hin. „Es passiert das Gleiche wie 1994 bei der Bank. Der Landeshauptmann sagt, wir retten etwas – aber es wird nicht transparent gemacht.“

300 Seiten-Abschlussbericht entlastet das Land
ÖVP verdächtigt Doskozil der Falschaussage im U-Ausschuss

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den Mai 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.