Grünen-Kritik an den Pflegeplänen
„Ein kleines Pflegeheim hat Qualitäten, mit denen große Häuser nicht mithalten können“
Burgenlands Grüne fordern eine Überarbeitung des Pflegeplans. Kritisch bewertet Landessprecherin Regina Petrik unter anderem, dass neue Pflegeheime eine Mindestbettenzahl von 60 aufweisen müssen. Auch die Anstellung von pflegenden Angehörigen wird skeptisch gesehen.
BURGENLAND. Grünen-Chefin Regina Petrik arbeitete im Juni selbst in einem kleinen Pflegeheim in Steinbrunn. Ihre Erfahrung: „Ein kleines, wohnortnahes Pflegeheim hat Qualitäten für die Bewohner und deren Angehörige, mit denen große zentrale Häuser nicht mithalten können.“
Warum nicht gleicher Tagsatz für alle?
Petrik sieht sich durch ihr Praktikum bestätigt, dass auch ein kleines Pflegeheim wirtschaftlich gut arbeiten kann. „Ich sehe nicht ein, warum Vertragspartner des Landes nicht alle den gleichen Tagsatz je Pflegestufe erhalten sollen, wenn sie nachweisen können, dass sie nach den vorgegebenen Qualitätsstandards arbeiten“, so Petrik.
„Pflegende Angehörige betreuen ja auch außerhalb ihrer offiziellen Arbeitszeiten“
Kritik gibt es auch zum geplanten Anstellungsmodell für pflegende Angehörige. Dazu haben die Grünen Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der Interessensgemeinschaft pflegender Angehöriger, zu einer Pressekonferenz nach Eisenstadt eingeladen. Sie weist darauf hin, dass das familiäre Verhältnis zwischen Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen massiv gestört werden kann und dass pflegende Angehörige, auch wenn sie eine Heimhilfeausbildung haben, keine professionelle Pflege verrichten können und dürfen. „Es kann keine kollektivvertraglich geregelte Entlohnung für nicht professionelle Tätigkeiten von Angehörigen geben. Pflegende Angehörige pflegen und betreuen ja auch außerhalb ihrer offiziellen Arbeitszeiten“, so Meinhard-Schiebel.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.