Menschen mit Behinderungen
Land Burgenland stellt persönliche & Schulassistenten an
Mehr als 21.000 BurgenländerInnen leben mit einer Behinderung. Um diesen Menschen die benötigte Hilfe zu gewähren, wird seitens des Landes die Persönliche Assistenz (PA) und Schulassistenz angeboten. Auch für diese AssistentInnen soll künftig eine Anstellung bei den Sozialen Diensten Burgenland möglich sein.
BURGENLAND. Soziallandesrat Leonhard Schneemann präsentierte im Rahmen einer Pressekonferenz die verbesserte Persönliche Assistenz (neu) und die Schulassistenz (neu), durch die für Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gewährleistet werden soll.
Ausweitung auf alle Lebensbereiche
Im Jahr 2023 werden rund 70 Mio. Euro in die Behindertenhilfe investiert. Dadurch sollen unter anderem einheitliche Standards in der Persönlichen Assistenz geschaffen werden. Bisher waren Personen ab Pflegestufe 3 anspruchsberechtigt, nun auch Personen ab einem Behinderungsgrad von 50 Prozent. Das Stundenausmaß wird von 160 auf maximal 300 Stunden pro Monat angehoben, der Leistungsumfang wird von der Freizeit auf alle Lebensbereiche ausgeweitet.
Mindestlohn & Basisausbildung
Auch für die AssistentInnen soll sich die Situation verbessern. Künftig ist für AssistentInnen eine Anstellung bei den Sozialen Diensten Burgenland möglich. Entlohnt wird nach dem burgenländischen Mindestlohn.
"Die AssistentInnen sind damit sozialrechtlich abgesichert und werden nach dem burgenländischen Mindestlohn bezahlt. Eine Anstellung bei den SDB ist aber keinesfalls zwingend, es können auch bestehende Vermittlungsagenturen beauftragt werden“, so Landesrat Schneemann.
Um die Qualität der Leistung sicherzustellen, wird es in Zukunft auch eine Basisausbildung für PA's geben – diese beinhaltet eine Grundausbildung in Erster Hilfe, rechtlichen Angelegenheiten und sozialen Komponenten.
SchulassistentInnen nun beim Land angestellt
Auch bei der Schulassistenz (Personen zur Begleitung in Pflichtschulen) kommt es zu Neuerungen. Alle Kinder, die bereits Schulassistenz beanspruchen, sowie alle Neuanträge von Amtssachverständigen für Pflege oder den PsychologInnen des Psychologischen Dienstes sollen begutachtet werden. Heuer wurden bereits 436 Anträge beim Land eingebracht.
Neu ist auch, dass alle SchulassistentInnen bei den Sozialen Diensten Burgenland angestellt werden. Bestehende MitarbeiterInnen von "Rettet das Kind" werden übernommen. Auch hier müssen alle SchulassistentInnen eine Grundausbildung absolvieren, und die Entlohnung erfolgt ebenfalls nach dem Mindestlohn.
"Ein weiterer Verstaatlichungsschritt"
Auch ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas meldete sich zu Wort und betonte, dass das neue Anstellungsmodell "einmal mehr der falsche Weg sei". „Es gibt viele Baustellen im Behindertenwesen. Das Stundenkontingent für die persönliche Assistenz entspricht nach wie vor nicht dem tatsächlichen Bedarf. Das seit 2021 angekündigte Chancengleichheitsgesetz gibt es noch immer nicht.“ Anstatt die gravierenden Probleme zu lösen, sei der "SPÖ-Alleinregierung" die Ausweitung eines "gescheiterten Anstellungsmodelles" wichtiger.
„Damit folgt ein weiterer Verstaatlichungsschritt“, so Patrik Fazekas.
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