Sicherheitspartner rund um die Uhr im Einsatz
Start des einjährigen Pilotprojekts in neun Gemeinden
EISENSTADT (uch). Nach ihrer dreiwöchigen Ausbildung erhielten die 22 Sicherheitspartner Ihre Urkunden und starten nun offiziell ihren Dienst. Sie werden in den neun Grenzgemeinden Kittsee, Pama, Deutsch Jahrndorf, Schattendorf, Loipersbach, Baumgarten, Rechnitz, Schandorf und Deutsch Schützen rund um die Uhr im Einsatz sein.
Sicherheit und Soziales
Der Aufgabenbereich der Sicherheitspartner ist weit gestreut und reicht von der Überwachung von öffentlichen Gebäuden über Kontrollfahrten in den Gemeinden bis hin zur Schulwegsicherung und der Verkehrsregelung bei Unfällen.
Gegen ein Entgelt werden auch private Dienste angeboten – wie etwa Einkäufe für Ältere oder die Überwachung von privaten Objekten.
„Einzigartig in Europa“
Beschäftigt sind die Sicherheitspartner bei der Firma Wagner Sicherheit. Geschäftsführer Herbert Wagner weist darauf hin, „dass die Kombination aus Sicherheit und Soziales einzigartig in Europa ist.“
LHStv. Johann Tschürtz zeigt sich euphorisch: „Wir werden mit diesem Projekt österreichweit Anerkennung finden.“
LH Hans Niessl hält die Sicherheitspartner für eine „sinnvolle Maßnahme“, gibt aber auch gleich zu bedenken, „dass es sein kann, dass es hie und da nicht gleich optimal läuft.“ Dafür hätte er aber Verständnis.
Das Projekt Sicherheitspartner läuft vorerst ein Jahr und wird von der FH Burgenland wissenschaftlich begleitet.
ÖVP: „Brauchen keine selbsternannten Sheriffs“
Kritik zu den Sicherheitspartnern kommt von der Opposition. ÖVP-Sicherheitssprecher Rudolf Strommer weist darauf hin, dass das Burgenland laut Kriminalstatistik das sicherste Bundesland sei. „Die Landesregierung verunsichert Menschen, wo kein Grund dazu besteht. Es braucht keine selbsternannten Sheriffs, die durch unsere Gemeinden ziehen“, so Strommer.
LBL: „Zum Scheitern verurteilt“
Manfred Kölly und Gerhard Hutter vom „Bündnis Liste Burgenland“ (LBL) kritisieren vor allem die Kosten von 500.000 Euro. „Dieses Projekt ist zum Scheitern verurteilt“, so Hutter.
Grüne: „Verschwendung von Steuergeld“
Grünen-Chefin Regina Petrik bezeichnet die Sicherheitspartner als „politische Themaverfehlung.“ Sie verweist auf den Rückgang von Hauseinbrüchen durch Kleinkriminelle, während Firmeneinbrüche und Cyberkriminalität die „wahren Probleme“ am Sicherheitssektor sind. „Hier wird wieder einmal mit Symbolpolitik Steuergeld verschwendet“, so Petrik.
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