LH Hans Peter Doskozil
„Wir machen bei diesen Show-Impfungen nicht mit“
LH Hans Peter Doskozil fordert von der Bundesregierung umfassend Aufklärung zur Corona-Impfung. Er lasse sich selbst erst impfen, wenn die wichtigsten Fragen beantwortet sind.
BURGENLAND. In Österreich soll es Ende Dezember die ersten Corona-Impfungen geben. Medienwirksam dürften sich dann auch gleich Regierungsmitglieder impfen lassen – so wie es etwa der designierte US-Präsident Joe Biden bereits vorgemacht hat.
„All diese Fragen sind nicht beantwortet“
LH Hans Peter Doskozil hält nicht viel davon. „Wir machen diese Show-Impfunge nicht mit. Das geht es nur um Präsentation und PR.“ Vielmehr solle die Bundesregierung die wichtigsten Fragen rund um diese Impfung beantworten. „Welche Nebenwirkungen gibt es? Was bedeutet die Impfung für Allergiker? Kann ein Geimpfter Überträger sein? Ist die Impfung gentechnsich verändert? All diese Fragen sind nicht beantwortet“, so Doskozil.
„Würde nicht zulassen, dass ein Österreicher geimpft wird, solange diese Fragen nicht beantwortet sind“
Diese Fragen könne auch nicht jedes Bundesland für sich selbst beantworten. „Dann haben wir wieder einen Fleckerlteppich vom Burgenland bis Vorarlberg mit einer unterschiedlichen Vorgangsweise." Für Doskozil ist die fehlende Aufklärung eine „Verhöhung“ der Bürger. „Es wäre besser gewesen, der Herr Bundeskanzler und der Herr Vizekanzler hätten auf den Besuch des Baby-Elefanten verzichtet und mehr in Aufklärung und Transparenz investiert“, so Doskozil.
„Wenn ich auf Bundesebene Verantwortung tragen würde, würde ich nicht zulassen, dass ein Österreicher geimpft wird, solange diese Fragen nicht beantworten sind“, sagte der Landeshauptmann.
Er selbst würde sich impfen lassen, „wenn diese Fragen für mich beantwortet sind" und wenn aufgrund seiner bereits gehabten Infektion die Impfung notwendig sei.
ÖVP: „Doskozil schafft unnötig Verunsicherung“
Kritik an den Äußerungen von LH Doskozil, kommt von Gaby Schwarz, Gesundheitssprecherin der ÖVP. „Dass sich der burgenländische SPÖ-Landeshauptmann, nur um sich medial zu profilieren, skeptisch zur Coronaimpfung äußert, zeugt von mangelndem Vertrauen in die europäische Zulassungsbehörde und schafft unnötige Verunsicherung“, so Schwarz.
„Doskozil muss sich seiner Vorbildwirkung als Landeshauptmann bewusst sein. Mit seinen impfskeptischen Äußerungen stellt sich Doskozil jedenfalls auf eine Stufe mit den Corona-Verharmlosern der FPÖ rund um Klubobmann Kickl und befeuert wirre Verschwörungstheorien noch mehr“, meint Schwarz.
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