26 Prozent mehr Arbeitslose
„Die Lage am Arbeitsmarkt ist ernst“
Das Burgenland verzeichnet im September 8.839 Arbeitslose, das sind um 1.826 mehr als im entsprechen Vorjahresmonat. Beim AMS Burgenland ortet man aber auch positive Trends.
BURGENLAND. Derzeit suchen knappe 9.000 Burgenländer eine Arbeitsstelle. Zusätzliche 1.700 Personen besuchen eine Aus- oder Weiterbildung.
Regionale Unterschiede
Im Burgenland trifft die Krise alle Regionen stark: heraus stechen Neusiedl/See (+35 Prozent Arbeitslose im Vergleich zum Vorjahr). Am „positivsten“ entwickeln sich die Regionen Jennersdorf (+17 Prozent), Oberpullendorf (+20 Prozent) sowie Oberwart (+21 Prozent).
Unterschiede gibt es zwischen Frauen (+23 Prozent Arbeitslose) und Männern (+29 Prozent). Besonders bei den AusländerInnen (+45 Prozent) ist der Zuwachs stark überdurchschnittlich. Langzeitarbeitslose trifft es derzeit ebenfalls sehr stark (+39 Prozent).
Arbeitslosigkeit nach Berufen
Alle Berufe verzeichnen einen starken Anstieg in der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr. Absolut betrachtet betrifft es vor allem folgende Berufe: Büro- (+341 Arbeitslose), Handels- (+217), Hilfs- (+184) sowie Fremdenverkehrsberufe (+154).
Zahl der Beschäftigten stabil
Positiv ist hingegen der Trend bei den Beschäftigten und den offenen Stellen. Die Zahl der Beschäftigten ist im Vergleich zum Vorjahr stabil. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen steigt. Zudem haben über 1.400 Personen im September wieder einen Job gefunden.
„Erste Lichtblicke“
„Die Lage am burgenländischen Arbeitsmarkt ist nach wie vor ernst. Als ersten Lichtblick sehen wir aber den leicht positiven Trend in der Entwicklung der Beschäftigungszahlen. Darüber hinaus ist das Plus bei den offenen Stellen erfreulich. Hier werden wir im Rahmen der Corona-Arbeitsstiftung ansetzen und unsere Vermittlungsbemühungen verstärken.“ kommentiert AMS-Landesgeschäftsführer Stv. Manfred Breithofer die Entwicklung am burgenländischen Arbeitsmarkt.
Seit Beginn der Corona Kurzarbeit wurden 105 Millionen Euro an burgenländische Betriebe ausbezahlt.
Start der nächsten Kurzarbeit-Etappe
Mit 1. Oktober startet die dritte Etappe der Kurzarbeit: Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten weiterhin 80 bis 90 Prozent des Nettogehalts. Neu ist, dass die Mindestarbeitszeit 30 Prozent beträgt und dass maximal 80 Prozent gearbeitet werden darf. Die Zeit in Kurzarbeit soll auch für Weiterbildungen genutzt werden. Eine wirtschaftliche Begründung mit Bestätigung von Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer ist Voraussetzung. Die Dauer der Kurzarbeit ist mit maximal sechs Monaten, also bis spätestens Ende März, befristet.
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