Wirtschaftsparlament
„Gesprächsbedarf“ bei Mindestlohn und Gemeinnützigkeit
Die Delegierten des Wirtschaftsparlamentes sahen die Pläne des Landeshauptmannes kritisch.
BURGENLAND. LH Hans Peter Doskozil trat als Gastredner beim Burgenländisschen Wirtschaftsparlament auf und gab den Delegierten einen Überblick über seine Pläne. Es waren vor allen zwei Themen, die von den Delegierten sehr kritisch bewertet wurden: die Gemeinnützigkeit für Pflegeeinrichtungen und der Mindestlohn für Landesbedienstete.
Gemeinnützigkeit
Doskozil wies darauf hin, dass die Pflegeeinrichtungen vor allem deshalb nicht auf auf Gewinn ausgerichtet sein sollen, „um zu verhindern, dass es unter dem Gewinndruck zu Nachteilen für die Patienten kommt.“
„Wieviel muss Arbeit wert sein?“
Und beim Thema Mindestlohn gehe es um die grundsätzlich Frage: wieviel muss Arbeit wert sein? „Es ist eine Frage der Wertschätzung eines Menschen, dass er von seinem Gehalt auch leben und seine Familie ernähren kann“, so Doskozil.
„Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer“
Spartenobmann Helmut Tury (Tourismus und Freizeitwirtschaft) kritisierte in seiner Rede vor allem die Pläne zur Gemeinnützigkeit und sprach von „quasi einer Enteignung“. Er betonte weiters: „Der Staat ist ist nicht der bessere Unternehmer.“
Nemeth: „Was ist für die Menschen die sinnvollste Lösung?"
Auch Wirtschaftskammer-Präsident Peter Nemeth sah die Pläne kritisch: „Es wäre zu einfach, zu sagen: Gemeinnützigkeit ist gut, gewinnorientiert ist böse. Es ist vielmehr die Frage zu stellen: was ist wirtschaftlich und was ist für die Menschen die sinnvollste Lösung?“
Mindestlohn bereitet Sorge
Und zum Mindestlohn meinte Nemeth: „Die 1.700 Euro Mindestlohn für Landesbedienste und die Forderung der Arbeitnehmervertretung im Burgenland, dass dies für alle Teile der Wirtschaft gelten soll, macht unseren Unternehmern Sorge.“ Sein Resümee: „Hier gibt es schon noch Gesprächsbedarf.“
Konstruktive Zusammenarbeit
Nemeth als auch Doskozil wiesen aber auf das gute und freundschaftliche Gesprächsklima hin und versicherten, konstruktiv zusammenarbeiten zu wollen. „Wie immer im Leben gibt es nicht nur Schwarz und Weiß, sondern viele Schattierungen – wir stellen uns gerne jeder Diskussion“, so Nemeth.
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