Heiligenstadt und Nussdorf
Neuer Plan sorgt in Döbling für Zwist
Die Döblinger Ortsteile Heiligenstadt und Nussdorf sollen zukünftig mit einem neuen Flächenwidmungsplan besser geschützt werden. Bei einzelnen Parteien sorgt das für Unmut. Grund seien Fehler in der Umsetzung.
WIEN/DÖBLING. Grund zur Freude gibt es für die Hüter des berühmten Döblinger Ortsbilds. Denn Nussdorf und Heiligenstadt erhalten neue Flächenwidmungen. Das wurde im Planungsausschuss des Wiener Gemeinderats Anfang Oktober beschlossen.
In der nächsten Gemeinderatssitzung, planmäßig am 18. Oktober, soll die Genehmigung dafür erfolgen. Danach soll es zwei bis drei Wochen dauern, bis die Kundmachung im Amtsblatt offiziell ist. Vor allem für SPÖ, Neos und die Grünen ist das ein wichtiger Schritt, für ÖVP und FPÖ hingegen weniger. Das Thema ist nicht neu, denn bereits 2016 und 2022 diskutierte die Politik über ein solches Vorhaben (die BezirksZeitung berichtete). Vergangenes Jahr wurde auch eine Bausperre verhängt.
Klares Ziel
Mit der Ausweitung der Schutzzone und Gebieten mit strengen Bauauflagen soll der Ortskern erhalten werden. Das betrifft vor allem historische Gebäude und Heurige. Große Bauprojekte und Gebäudekomplexe sollen so künftig schwieriger umzusetzen sein. Hinzu kommt, dass bestehende Grünflächen mit weitgehenden Unterbauungsverboten gesichert werden. So ist das Pflanzen von Bäumen möglich.
„Der Schutz historischer Ortskerne ist ein wichtiges Ziel der Wiener Stadtplanung. Mit der beschlossenen Flächenwidmung für Nussdorf und Heiligenstadt und der damit einhergehenden Ausweitung der Schutzzone stellen wir das einmal mehr unter Beweis“, freut sich Erich Valentin (SPÖ), Gemeinderat und gleichzeitig Vorsitzender des Planungsausschusses.
Dem schließt sich Neos-Stadtentwicklungssprecherin Selma Arapović an: "Damit setzen wir uns gemeinsam für den Schutz des Grün- und Lebensraums in unserer Stadt ein. Das ist ein klares Signal für die rücksichtsvolle und nachhaltige Stadtentwicklung." Das sieht auch Peter Kristöfel (Grüne) so: "Wir haben zugestimmt, da wir die Erhaltung der Grünflächen sehr begrüßen."
Der Prozess lief jedoch nicht reibungslos ab. Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) setzt sich zwar für den neuen Schutz des Ortskerns ein, im Gemeinderat stimmt die ÖVP jedoch dagegen. Man sehe den Plan zwar positiv, es gebe aber zu viele Beschwerden von Bürgern, die unberücksichtigt blieben. Man hätte sich den einzelnen Details mehr widmen sollen. Klemens Resch (FPÖ) geht einen Schritt weiter: "Wir hätten uns eine nochmalige Überarbeitung gewünscht. So bleibt Ortsbildschutz leider nur ein Lippenbekenntnis der Stadtregierung, vor allem, weil trotz aufrechter Bausperre vier Baubewilligungen in dem Gebiet von SPÖ und Neos beschlossen wurden."
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