Hochwasser-Initiative diskutierte mit Wasser-Experten über Kraftwerke
Im Vorfeld der Demonstration der Initiative Hochwasserschutz Eferdinger Becken am kommenden Samstag kam es zum Treffen von Initiative und Landespolitikern. 33 von 154 Hauseigentümern im Eferdinger wollen derzeit absiedeln. Doch das Thema Absiedelung wurde nur am Rande diskutiert.
LINZ. Im gestrigen Gespräch zwischen Vertretern der Initiative Hochwasserschutz Eferdinger Becken und Landeshautpmann Josef Pühringer, Landesrat Rudolf Anschober sowie Wasserexperten des Bundes und Landes war das Thema Wehrbetriebsordnung dominierend. Gerald Zincke und Herbert Weissengruber, beide sind im Projektteam der zirka 30-köpfigen Initiative, sind davon überzeugt, dass die Hochwasserkatastrophe 2013 im Eferdinger Becken aufgrund eines "Fehlers der Wehrbetriebsordnung in Asten von 2008" mitverursacht wurde. "Wir haben mit den offiziellen Zahlen gerechnet", sagt Zincke. Das Eferdinger Becken müsste nicht so großflächig abgesiedelt werden, wenn die Wehrbetriebsordnung Asten korrigiert werde und eine Vorabsenkung bei den Kraftwerken vor Hochwasser vorgenommen werde, so Zincke und Weissengruber.
Widerspruch erntete die Hochwasserinitiative vom zuständigen Wasser-Landesrat Rudi Anschober: "Leider ist Hochwasserschutz nicht so einfach. Daher haben wir in den vergangenen Wochen bereits viele Verbesserungen fixiert: Von der verbesserten Prognose über neue Pegel und Prognosepegel bishin zur Optimierung der Informationen im Fall einer Katastrophe. Darüber hinaus ist die Arbeit an der Verbesserung der Wehrbetriebsordnung in Kooperation mit dem zuständigen Infrastrukturministerium gestartet, sind die Verhandlungen mit Bayern zur Verhinderung von Verschlechterungen durch deren Schutzprojekte im Laufen, sind die Umsiedlungsangebote bereits von 33 Familien angenommen und ist die Vergabe für die Planung des technischen Schutzprojektes in Umsetzung. Wir kämpfen um jeden Zentimeter."
Zu den Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Experten des Ministeriums und der Hochwasserinitiative betont Anschober, dass diese auch durch die Gutachten von Professor Theobald von der Uni Kassel mitaufgeklärt werden. Diese wurden von Anschober zur Klärung der zentralen Fragen in Auftrag gegeben, beschäftigen sich unter anderem mit den Optimierungsmöglichkeiten der Wehrbetriebsordnungen sowie den Fragen der Sedimente und der Möglichkeit von Stauvorabsenkungen. Sie werden Ende April vorliegen.
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