Gesundheitsrisiko
"So gefährlich sind Tattoos" warnt die Ärztekammer OÖ

Rund ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher ist tätowiert bzw. trägt
Permanent Make-up. Tendenz steigend. Doch der „Haut-Schmuck“ ist mit Risiken
verbunden, warnt die Ärztekammer OÖ | Foto: panthermedia/Stop war in Ukraine!
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  • Rund ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher ist tätowiert bzw. trägt
    Permanent Make-up. Tendenz steigend. Doch der „Haut-Schmuck“ ist mit Risiken
    verbunden, warnt die Ärztekammer OÖ
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Rund ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher ist tätowiert bzw. trägt Permanent Make-up. Tendenz steigend. Doch der „Haut-Schmuck“ ist mit Risiken verbunden, warnt die Ärztekammer OÖ

OÖ. „Ich habe schon vor Jahrzehnten darauf aufmerksam gemacht, dass man später nicht mehr Lehrling, sondern vielleicht Bankdirektorin oder Bankdirektor sein könnte. Jedoch mit einem deutlich sichtbaren Tattoo ist dieser Karriereweg oftmals selbstverschuldet verbaut“, sagt Johannes Neuhofer, Dermatologe aus Linz und Fachgruppenvertreter der Haut- und Geschlechtskrankheiten in der Ärztekammer für Oberösterreich.

Gefahr durch Schwermetalle 

"Zudem kommen noch stichhaltige Gefahren dazu. Man muss sich das so vorstellen: In Lacken und Farben mit denen man Autos besprüht, sind oftmals Schwermetalle enthalten. Und so etwas sticht man sich in die Haut. Nur die Haut ist kein reaktionsarmes Blech“, sagt Neuhofer. Er ergänzt: „Wenn das Tattoo auch noch auf breiter Fläche dicht eingebracht wird, steigt das gesundheitliche Risiko an.“

Inhaltsstoffe seit Jänner verboten

Aus genau diesem Grund habe die Europäische Union per Verordnung am 4. Jänner 2022 insgesamt 4000 gefährliche Stoffe verboten, die davor in Tattoo-Farben aber auch im Permanent Make-Up enthalten waren: wie etwa Azofarbstoffe, karzinogene aromatische Amine, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Metalle und Methanol. Wer sich also jetzt tätowieren lässt, sollte unbedingt darauf achten, dass das Tattoo-Studio keine verbotenen Farben verwendet, in denen diese ausgeschlossenen Substanzen enthalten sein könnten. „Wenn auch durch den Wegfall dieser Substanzen die Tattoos an Glanz verlieren, so ist die Gesundheit doch wichtiger Farben als ein farbenprächtiges Bildchen am Bauch“, sagt Neuhofer.

Tattoos weglasern

Schlechte Nachrichten hat er auch für die, die ihr altes „Peckerl“ wieder loswerden wollen. Es gebe zwar moderne Geräte, wie etwa den „Pico Laser“, die nun auch blassere Farben (gelb, rosa, etc.) entfernen können. Aber ein Problem sei nicht gelöst. „Der Laser sprengt bei der Tattoo-Entfernung die Pigmentbatzen in der Haut und setzt dadurch das in der Farbe enthaltene Gift frei. Dann werden die fein versprengten Toxine über die Lymphgefäße der Haut in den Blutkreislauf gespült und damit über den ganzen Körper verteilt“, sagt der Hautarzt. 

Größte Vorsicht im Urlaub

Vorsicht jedenfalls bei der Farbinjektion im Urlaub: In manchen Ländern wird auf die Hygienebestimmungen nicht hinreichend geachtet. Und dadurch besteht die Gefahr, dass etwa Viren mit dem Tattoo eingebracht werden – die etwa Hepatitis auslösen können. Und sehr häufig treten durch Tattoos Allergien auf. „Fallweise kann ein Tattoo auch immunologische Reaktionen auslösen, sodass die Haut reliefartig hervortritt. Das ist selbst durch starke Cortison-Therapie nur schwer zu verbessern“, sagt Neuhofer. Ein Tipp von Mediziner Neuhofer an Eltern: „Versuchen Sie, Ihrem Kind, das auf ein Tattoo beharrt, nicht mit erhobenem Zeigefinger entgegenzutreten. Denn das bringt meistens nicht den gewünschten Erfolg – sondern das Gegenteil. Jugendliche wollen cool sein, einer Gruppe angehören oder den anderen imponieren. Zeigen Sie Verständnis, aber machen Sie Ihr Kind ganz sachlich auf die Gefahren aufmerksam.“

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Johannes Neuhofer, Fachgruppenvertreter für Haut- und Geschlechtskrankheiten in der Ärztekammer für Oberösterreich | Foto: ÄKOÖ
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