Moderne Bestattung & Waldfriedhof

In der Natur die letzte Ruhe finden

Naturbestattungen werden beliebter: Kurz vor Allerheiligen eröffnete der neue Waldfriedhof in Tillysburg.

ENNS, ST. FLORIAN. „Der Trend geht eindeutig in Richtung Urne", so Bestatterin Gabriele Brixner aus Enns. Seit 35 Jahren leitet sie das Familienunternehmen. „Meine Eltern und auch schon mein Großvater waren Bestatter. Wir blicken also auf Generationen von Bestattern zurück. Mittlerweile arbeitet auch mein Sohn im Unternehmen mit", erzählt sie. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, steht die Frage nach dem geeigneten Abschied sofort im Raum. Bestattungen sind sehr individuell, und die Bestatter begleiten und unterstützen die Hinterbliebenen in allen Bereichen. Die Information über die verschiedenen Bestattungsarten ist nur ein kleiner Teil der gesamten Arbeit rund um einen Todesfall.

Individuell und an Glaubensrichtung orientiert

Für die Trauerfeier selbst werden Musikwünsche berücksichtigt, Parten und Gedenkbilder gestaltet, Trauerredner engagiert. Deren Reden seien mittlerweile in verschiedenen Sprachen möglich. Moderne Bestatter müssen vielseitig sein. „Die Gebote und Richtlinien aller Religionen sollen berücksichtigt werden“, sagt die Ennser Bestatterin. In vielen Fällen arbeitet das Bestattungsunternehmen mit den Vertretern verschiedener Glaubensgemeinschaften zusammen. Der Abschied soll möglichst respekt- und würdevoll erfolgen. Eine naturverbundene Bestattungsalternative eröffnete aus diesem Grund kurz vor Allerheiligen in St. Florian.

Waldfriedhof in Tillysburg eröffnet

Am Dienstag, 25. Oktober, fand die Eröffnungsfeier eines weiteren paxnatura-Waldfriedhofs in Tillysburg statt. Auf der zwei Hektar großen Friedhofsanlage im Wald sind ab sofort Urnengräber an den Wurzeln verschiedenster Bäume verfügbar. Für Maximilian Mayr Melnhof, Gründer des Salzburger Unternehmens paxnatura, ist es ausschlaggebend, dass der Waldfriedhof frei zugänglich ist: „Unabhängig von der Konfession oder dem Wohnort, bei uns kann jeder Mensch bestattet werden.“

Mensch und Tier wieder vereint

Neben Urnen von Menschen, ist es in Tillysburg ebenfalls möglich, einem geliebten Haustier eine Ruhestätte im Wald zu geben. Der amicus-Tierfriedhof verfügt in St. Florian über eine Fläche von etwa 1.000 Quadratmetern. Dort wird dann die Asche des Tieres in einem dafür vorgesehenen Bereich begraben. "Für St. Florian ist der Waldfriedhof eine Bereicherung. Zusätzlich zum Friedhof beim Stift, können nun naturverbundene Menschen im Wald ihre letzte Ruhestätte finden", so Bernd Schützeneder, Bürgermeister von St. Florian. 

Bestattungsarten im Überblick

• Donaubestattung: Eine spezielle Urne wird in der Donau beigesetzt und löst sich über gewisse Zeit auf. Mehr Infos unter wasserbestattung.com
• Baumbestattung: Unter einem Baum im "Bestattungswald" wird die Totenasche beigesetzt. Derzeit ist dies möglich in Steyrling, Klam und Tillysburg. Weitere Infos unter paxnatura.at
• Edelsteinbestattung: Ein Teil der Asche wird zu einem Edelstein. Daraus werden Erinnerungsstücke gefertigt.
• Luftbestattung: Die Asche der oder des Verstorbenen wird aus einem fliegenden Flugzeug, einem Helikopter oder einem Heißluftballon verstreut.
• Bestattung zu Hause: Mit der Genehmigung der Bürgermeisterin beziehungsweise des Bürgermeisters der jeweiligen Gemeinde ist die Bestattung zu Hause möglich.
• Urnenwand: Zum Beispiel in Enns. Die Asche des Verstorbenen wird in der Urnenwand am Friedhof beigesetzt.