Silvester-Kracher
Was ist erlaubt und was nicht?

Feuerwerksexperte Tobias Karlinger. | Foto: ennsfireworks

ENNS (milo). Silvester ist die Zeit der Kracher, Böller, Raketen und Feuerwerksbatterien. Was, wo und wie man an Silvester wirklich verpulvern darf, klären wir gemeinsam mit Feuerwerksexperte Tobias Karlinger von ennsfireworks. 

Basis-Informationen

Grundsätzlich wird Pyrotechnik in verschiedene Kategorien eingeteilt. Am wichtigsten für den Normalverbraucher sind die Kategorie F1, Jugendfeuerwerk ab 12 Jahren und F2, Kleinfeuerwerk ab 16 Jahren. Für die höheren Kategorien F3 und F4 wird ein entsprechender Lehrgang – der Pyrotechnikschein – benötigt. „Es gäbe noch weitere Kategorien, die jedoch an Silvester unüblich sind", erklärt Karlinger. Die Artikel sollten immer mittels CE-Kennzeichen zertifiziert sein, eine deutsche Anleitung besitzen und in den Kategorien eingestuft sein. „Selbst hergestellte Artikel und das Kombinieren oder Verbinden verschiedener Artikel sind strikt verboten“, erklärt der Feuerwerksexperte. Ein interessantes Verbot, von dem Viele nicht wissen: Die Verwendung von Kleinfeuerwerk, also normalem Silvesterfeuerwerk, ist ganzjährig im Ortsgebiet verboten – damit auch an Silvester. „Das heißt Feuerwerksbatterien, Raketen, Böller, etc. dürften auch in der Silvesternacht nur außerhalb des Ortsgebietes abgebrannt werden. Dies gilt natürlich auch für Hochzeitsfeiern unterm Jahr. Weiter ist auch die Verwendung von Feuerwerk außerhalb des Ortsgebiets, jedoch in der Nähe von kritischen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Seniorenzentren, Kinderheimen, Kirchen, Tierheimen und ähnlichem verboten", so Karlinger. 

Wohin geht der Trend?

„Ganz klar zu sogenannten Verbundfeuerwerken“, sagt der Experte. Dabei handelt es sich um mehrere Feuerwerksbatterien, welche bereits vom Hersteller miteinander verbunden wurden. Das heißt, man zündet den Artikel nur einmal an und genießt anschließend bis zu mehrere Minuten lang seine eigene Pyrotechnikshow. Auch Feuerwerksraketen sind, obwohl sie im Vergleich zu Feuerwerksbatterien unhandlicher und teurer sind, nach wie vor ein Dauerbrenner und dürfen bei vielen nicht fehlen. „Raketen sind das klassische Silvesterfeuerwerk", meint der Experte. Reines Knallfeuerwerk verliert von Jahr zu Jahr Verkaufszahlen. „Die Leute genießen mittlerweile lieber schöne Effekte anstatt zu böllern."

Einzelhandel unterstützen

Für Karlinger ist es wichtig, dass die Kunden beim Einkauf darauf achten, Klein- und Fachhändler zu unterstützen. „Viele Discounter bieten mittlerweile schon ab Anfang Dezember Feuerwerk an. Die Preise mögen niedriger sein, doch müssen dadurch immer mehr Pyrotechniker Umsätze einbüßen und Gewerbe in der Region schließen.“ Des Weiteren fördere der frühe Verkauf, das vorweihnachtliche Zünden der Feuerwerkskörper, wodurch der Sinn verloren gehe. „Zusätzlich fehlt bei solchen Discountern die fachliche Ausbildung der Verkäufer und die damit verbundene Kompetenz der fachlichen Beratung“, ergänzt der Ennser Experte.

Sicherheitstipps

• Vor dem Zünden immer die Gebrauchsanweisung lesen.

• Beschädigte Artikel auf keinen Fall verwenden – etwa wenn der Raketenstab bricht.

• Den angegebenen Sicherheitsabstand einhalten.

• Feuerwerk niemals auf Menschen richten oder in Menschenmenge werfen

• Für Standsicherheit sorgen: Raketen in Weinflaschen nur in einer Kiste – wenn vorhanden: Standfüße ausklappen.

• Artikel, welche bereits gezündet wurden, aber nicht hochgegangen sind, nicht erneut anzünden – speziell bei abgebrannter Zündschnur. Hier ist wichtig, sich dem Artikel für 15 Minuten nicht zu nähern und dann in Wasser zu ertränken: Restglut könnte zu einem unerwarteten, späteren Durchzünden führen.

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