Shah muss um Aufenthaltsbescheid zittern
Die Firma Salvagnini in Ennsdorf bangt um seinen Lehrling Shah.
ENNSDORF (km). Oberösterreichweit gibt es aktuell 311 Asylwerber in einer Lehre. Einer davon ist Shah Hossaini. In seiner Heimat Afghanistan gehört Shah zu einer jener Minderheiten, die von den Taliban verfolgt werden. Im Jänner 2014 flüchtete der junge Mann deshalb nach Österreich. Seine Flucht nahm Shah gemeinsam mit zwei anderen Jugendlichen auf sich. "Wir sind für ihn quasi seine Familie. Er hat ja sonst niemanden hier", so Albert Mayrhofer, Produktionsmanager der Firma Salvagnini.
Rückblick: Subsidiärer Schutz für Shah
Bevor Shah als Lehrling bei Salvagnini anfing, besuchte er die Neue Mittelschule 5 in Linz. Dort schloss er die vierte Klasse erfolgreich ab. Nun konnte er sich – dank subsidiären Schutz – nach einer Lehrstelle umsehen. Über einen Bekannten erfuhr Shah von der Lehrstelle bei Salvagnini. Bei seinem Bewerbungsgespräch überzeugte er schließlich durch schulische und praktische Leistungen. Der junge Afghaner macht derzeit eine Lehre zum Elektrotechniker. "Sein erstes Lehrjahr schloss er mit gutem Erfolg ab. Das freut uns natürlich sehr", so Mayrhofer.
Shah möchte auch nach seiner Lehrzeit im Unternehmen bleiben und später gerne auf Montage ins Ausland fahren, um dort Maschinen zu installieren. "Wir beliefern auch den iranischen Markt." Hier könne Shah mit seinen Farsi-Sprachkenntnissen die Maschinen in Landessprache erklären, was sowohl für den Kunden als auch für Salvagnini von Vortreil wäre.
"Mitarbeiter sind wesentlicher Erfolgsfaktor"
"Menschen definieren sich über ihre Einsatzbereitschaft, nicht über ihre Nationalität", so Mayrhofer. "Als internationaler Konzern haben wir einen anderen Zugang." 15 verschiedene Nationalitäten arbeiten derzeit bei Salvagnini in der Produktion. Shah fühle sich auch deshalb im Unternehmen sehr wohl.
Doch nun heißt es für Shah und seine Kollegen wieder zittern. Denn: Der subsidiäre, quasi provisorische, Schutz muss alle zwei Jahre verlängert werden. "Sein Schutz läuft im Mai 2018 ab", erzählt Mayrhofer. Deshalb stelle man jetzt den Antrag auf Verlängerung. "Alle Kollegen und auch die Geschäftsführung stehen hinter Shah", erzählt der Produktionsmanager. "Es ist uns wirklich ein großes Anliegen. Unsere Mitarbeiter sind schließlich ein wesentlicher Erfolgsfaktor." Deshalb fordert Mayrhofer eine schnelle und unkomplizierte Verlängerung des subsidiären Schutzes.
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