Totengedenktag - Nachtrag
Die Kapuzinergruft hat immer Saison. Nicht nur am Totengedenktag stehen Neugierige und Touristen Schlange, um die Kaisergruft in Wiens inneren Stadt zu besichtigen. 1617 gestiftet, vom Stifterpaar Kaiser Matthias und seiner Gemahlin Anna 1619 eröffnet - ups, das ist das unpassende Wort - also sie waren die Ersten, die hier bestattet wurden. Seit dem wurden die meisten herrschenden Habsburger und einige Nicht-Habsburger hier zur ewigen Ruhe gebettet. Eine angeheiratete Protestantin liegt auch da. Der letzte Kaiser Karl I. ist allerdings weiterhin am Ort seines Exils auf Madeira begraben. Thronfolger Franz Ferdinand liegt mit seiner ganzen Familie quasi im selbst gewählten Exil im Schloss Artstetten, da seine Ehefrau, Gräfin Sophie von Chotek vom Hof nicht als ebenbürtig anerkannt wurde.
Die Räumlichkeiten der Kapuzinergruft sind der feierlich-traurigen Bestimmung entsprechend dekoriert. Auffallend ist, dass vor dem Sarkophag Sisis immer rot-weiß-grüne Blumensträuße und Fähnchen aufgestellt sind. So huldigen die patriotischen - um nicht zu sagen nationalistischen - Ungarn bis heute "ihrer" Königin Erzsébet, wie Franz Josephs Frau in Ungarn genannt wird. Sie erlernte die ungarische Sprache und tat viel für die ungarische Reichshälfte, das wird ihr bis heute gedankt. Ebenso liebt man den Sohn des letzten Kaisers, Otto, der als bis jetzt letzter 2011 hier bestattet wurde. Sein Herz aber liegt in Ungarn, in der Abtei Pannonhalma.
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