Oberlaa
Anrainer sorgen sich um historische Linde
Anrainer fürchten, dass ein rund 200 Jahre alter Baum einem Bauprojekt weichen muss.
FAVORITEN. Am Grundstück der Oberlaaer Straße 118 steht eine rund 200 Jahre alte Sommerlinde. Sie steht am Grundstücksende, gleich bei der Grundäckergasse gegenüber des Supermarkts.
"Dieser Baum steht hier schon länger, als das alte Fuhrwerkhaus, das meine Vorfahren vor fünf Generationen bezogen haben", so Ursula Mader von der Initiative Lebensraum Oberlaa. Sie wohnt gleich am Nebengrundstück und hat Angst um den Baum.
15 Meter hoch
Von der MA 22 (Umweltschutz) wurde bestätigt, dass der Baum mit einem Stammumfang von über zwei Metern und rund 15 Metern Höhe gesund ist. Grund für die Sorge um die historische Linde: Auf dem Grundstück, auf dem der Baum steht, soll ein Wohnhaus mit zehn Wohnungen gebaut werden. Auch eine Tiefgarage sei bei diesem Bauvorhaben geplant.
"Wo bleibt da die Zusage, dass Oberlaa ein Dorf bleiben soll und keine Großprojekte mehr realisiert werden?", ärgern sich die Mitglieder der Initiative Lebensraum Oberlaa. Dabei ist ihnen klar, dass alles rechtlich ist, da der Baubescheid schon lange vor dem Baustopp ausgestellt wurde.
Kein Naturdenkmal
Nun befürchten die Oberlaaerin und ihre Mitstreiter, dass bei den Bauarbeiten der Baum irreparabel beschädigt wird und sterben muss. Deshalb haben sie den Kampf gegen den Bau aufgenommen – und versucht, die Linde zu retten. So beantragte Mader mit der Initiative Lebensraum Oberlaa, den historischen Baum zu einem Naturdenkmal erklären zu lassen.
Allerdings hat sie eine Absage erhalten: "Es konnte keine wissenschaftliche und kulturelle Bedeutung erkannt werden", heißt es von der Wiener Umweltschutzabteilung.
Das versteht Ursula Mader nicht: "Wie alt muss denn ein Baum sein, damit er unter Schutz gestellt wird?" Schließlich ist die Sommerlinde beinahe 200 Jahre alt, was auch bestätigt wurde.
Gemeinsam mit der Initiative Lebensraum Oberlaa versucht sie trotzdem, den Baum zu schützen. "Wir brauchen eine schnelle Lösung!"
"Baum bleibt"
Der Bauherr versteht die ganze Aufregung nicht. "Ich liebe Bäume", versucht er zu beruhigen. So hat er auch zugesagt, die historische Sommerlinde hier zu belassen. Es soll eine Lösung gefunden werden, die ermöglicht, den Bau zu errichten, ohne, dass die Linde Schaden nimmt.
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