Favoriten
Geplanter Gemeindebau raubt Anwohnern Sicht und Sonne
Ein geplanter Gemeindebau sorgt für Ärger bei den Anwohnerinnen und Anwohnern. Es geht um Sichtbehinderung und Einschränkung der Sonneneinstrahlung. Auch eine Petition gegen den Bau gibt es bereits, sie hat bereits hunderte Unterstützer.
WIEN/FAVORITEN. In der Favoritenstraße 250 soll eine zweistöckige Garage durch ein zehnstöckiges Wohnhaus ersetzt werden. Die Anwohnerinnen und Anwohner fürchten um die Lebensqualität in ihrer Siedlung.
"Erfahren haben wir es nur durch Nachbarn, denen ihr Parkplatz gekündigt wurde", zeigt sich Anrainerin Cornelia verärgert über das Vorgehen von Wiener Wohnen. Die Anwohner wären laut Cornelia also nicht über den geplanten Bau informiert worden. Wiener Wohnen dementiert: "Natürlich wurden die Mieter*innen der umliegenden Gemeindebauten direkt informiert", so eine Sprecherin des Unternehmens. Dies sei am 8. September 2023 bereits geschehen.
170 neue Wohnungen
Wie es auch war, am meisten wünschen würden sich die Anwohner, dass es erst gar nicht zu dem geplanten Bau kommt. Bei einer Unterschriftenaktion konnten bereits über 300 Unterstützungen gesammelt werden.
Das größte Problem an dem geplanten Projekt: Der neue 170 Wohnungen umfassende Bau soll nur wenige Meter von den nächstgelegen Häusern in der Siedlung entstehen. "Da haben wir dann keine Sonne mehr, von der Aussicht ganz zu schweigen", zeigt sich Cornelia verärgert. Auch Gerhard, der in dem Haus, welches angrenzen würde, lebt, stemmt sich gegen den Bau.
Während die bestehende Siedlung nur aus eingeschossigen Wohnungen mit Dachbodenausbau besteht, soll das neue Wohnhaus viel größer werden. In einem Schreiben an die Mieter von Garagenplätzen argumentierte Wiener Wohnen wie folgt: "Die Expert*innen von Wiener Wohnen haben nach sorgfältiger Prüfung festgestellt, dass die Hochgarage in 10., Favoritenstraße 250, als Standort für einen neuen Gemeindebau mit zehn Geschossen und 170 Wohnungen geeignet ist."
Grünraum soll geschützt werden
Es wird außerdem darauf verwiesen, dass der angrenzende Grünraum erhalten bleibe. "Alleine für die ganzen Baugeräte werden einige Bäume weichen müssen", zeigt sich auch Günter Kasal (Team HC Strache), welcher die Anwohnerinnen und Anwohner unterstützt, skeptisch.
Der Baustart soll laut Wiener Wohnen in drei bis fünf Jahren erfolgen: "Fest steht, dass der Neubau auf einer bereits versiegelten Fläche entstehen wird." Cornelia gibt sich kämpferisch: "Wir haben zumindest die Hoffnung auf eine Höhenreduktion. Am liebsten wäre es uns aber, wenn es erst gar nicht zu dem geplanten Bau kommen würde." Etwas Zeit bleibt auch noch: "In diesem konkreten Falle wurde nun die Umwidmung eingeleitet, bis zum Beginn der Bautätigkeiten werden noch Jahre vergehen", so eine Sprecherin von Wiener Wohnen.
Weiters versichert man, dass man, "wenn das Projekt konkreter wird", Gespräche mit den Anwohnerinnen und Anwohnern suchen werde. Auch für die wegfallenden Parkplätze soll während der Bauphase eine Lösung gefunden werden.
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