Wien
ÖBB schließt Caritas-Infopoint für Ukrainer am Hauptbahnhof
Da die Zahl der ankommenden Ukraine-Geflüchteten zuletzt stark gesunken ist, hat die ÖBB beschlossen, den Infopoint der Caritas zu schließen. Seit einigen Wochen ist auch der Nachtwarteraum geschlossen. Die Gratis-Tickets bleiben jedoch bis Monatsende.
WIEN/FAVORITEN. Als der Ukraine-Krieg ausgebrochen ist, richtete die Wiener Caritas gemeinsam mit den ÖBB ein Notschlafquartier für Ukraine-Geflüchtete am Wiener Hauptbahnhof ein. Zusätzlich dazu wurde auch ein Infostand mit ukrainischsprechenden Helfenden der Caritas eingerichtet. Doch wie die BezirksZeitung erfuhr, ist damit Schluss.
Zuletzt ist die Zahl der ankommenden Ukrainerinnen und Ukrainern sowie den Sonderzügen stark gesunken, weshalb die ÖBB beschlossen hat, den Info- und Versorgungs-Point der Caritas bis auf Weiteres zu schließen. Das bestätigten ÖBB und die Caritas auf BezirksZeitung-Nachfrage.
In den vergangenen Wochen wurde der Caritas-Nachtwarteraum nur noch vereinzelt genutzt und wurde daher geschlossen. Der Caritas-Infopoint wurde am 30. September geschlossen. "Nachdem die Zahl der ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine zuletzt deutlich zurückgegangen ist, wird seitens der ÖBB vorerst kein Bedarf mehr für den Infopoint gesehen", heißt es von der Caritas.
ÖBB beobachtet Situation
Jedoch gibt es die Bereitschaft seitens der ÖBB, das Angebot bei steigender Zahl Geflüchteter wieder gemeinsam mit der Caritas hochzufahren. "Die ÖBB bleiben weiterhin mit der Caritas und der Stadt Wien in enger Abstimmung. Vertriebene, die länger in Wien bleiben, werden von der MA 70 (Sozialinfo Wien, Anm.) in Übernachtungsquartiere in Wien gebracht", erklärt ÖBB-Sprecherin Julia Krutzler. Die Flüchtenden werden nach wie vor mit Informationen in ihrer Muttersprache sowie in Englisch online, über Flyer und Plakate versorgt, heißt es.
"Die Caritas ist am Hauptbahnhof nach wie vor mit Streetworker*innen und mit dem nahe gelegenen Tageszentrum in der Arsenalstraße 8, aber eben nicht mehr mit dem Ukraine-Infopoint, vertreten", so die Caritas.
ÖBB bedankte sich bei der Caritas für die bisherige Zusammenarbeit sowie an die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sofort dabei waren, geholfen und unterstützt haben. "Den ÖBB war es von Anfang an ein Anliegen, die Betroffenen des Ukraine-Krieges auf vielen unterschiedlichen Ebenen zu Unterstützung", fügte Krutzler hinzu und erwähnte, dass das Unternehmen u. a. Gratis-Tickets angeboten hat, Sonderzüge an der polnisch-ukrainischen Grenze bereitgestellt hat.
Die BezirksZeitung berichtete, dass ÖBB, Wiener Linien und VOR ihre Aktionen mit Gratis-Öffi-Tickets für Ukraine-Geflüchtete verlängert haben – mehr dazu unten.
Caritas-Streetworker vor Ort
In den vergangenen Monaten wurde neben dem Caritas-Nachtwarteraum und dem Info-Point inklusive Essensausgabe auch eine Ausgabestelle für Lebensmittel geschafften und die ÖBB-Lounge als Rückzugszone für Mutter mit Kleinkindern umstrukturiert.
Wer Informationen zu fremdenrechtlichen Fragen sowie zu Zeit-, Geld-, Sachspenden und Wohnraumvermittlung braucht, kann die Caritas-Ukraine-Infohotline unter der Nummer 05/17 76 380 oder per Mail unter ukraine-info@caritas-wien.at kontaktieren, auf Deutsch und Englisch. Mehr Informationen findest du auch online.
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