Internationaler Frauentag
Es ärgert mich, dass...
...jedes Jahr am 8.März die Frauenfreundlichkeit für einen Tag hervor geholt wird. Die ungleiche Behandlung und Bezahlung ändern sich dagegen kaum.
Als ich heute (gratis, weil die Öffi-Jahreskarte als Eintritt diente) im Prunksaal der Nationalbibliothek auf dem Josefsplatz war, habe ich mich zuerst mokiert, weil da neben der Beethoven-Ausstellung auch einige Plakatständer mit Bildern und Biografien irgendwelcher hochwohlgeborener Frauen aufgestellt waren. Denen ging es doch gut, was soll das, dachte ich mir. - Aber sogar in höchsten Kreisen funktionierte die Diskriminierung, und darauf wird hier aufmerksam gemacht:
Maria von Burgund muss Maximilian Habsburg, den späteren Kaiser Maximilian I., heiraten, weil ihr Erbrecht nach ihrem verstorbenen Vater von den eigenen arstokratischen Untertanen nicht anerkannt wird. Sie ist ja nur eine Frau...
Eleonore von Schottland ist in Abwesenheit ihres Mannes Sigismund von Tirol selbst politisch und kirchenpolitisch aktiv, obendrein schreibt sie Bücher. Aber sie wird nicht als Autorin, sondern als "Übersetzerin" angeführt. Und nach ihrem Tod lobt man sie als tugendreiche Frau, Punkt.
Maria Sibylla Merian hat bereits mit 11 Jahren Kupferstiche gemacht, durfte aber keine Malerin werden, weil das Malen mit den prestigeträchtigen Ölfarben nur Männern gestattet war!
Margarethe Preuthinger war zwar eine gebildete Frau, aber Bücher über antike Münzen hat sie nicht verfasst. Diese Werke ihres Mannes erschienen unter ihrem Namen, um zu propagieren, wie aufgeklärt und gleichberechtigt es im Haushalt eines Humanisten zugeht...
Und so weiter.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.