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Nach 50 Jahren schließt eines der größten Nähgeschäfte Wiens

43 Jahre lang hat Petr Voskov "Davris Fashion" in Favoriten geleitet, die sieben Jahre zuvor gemeinsam mit seinem Vater. Damit ist nun Schluss, erzählt der Geschäftsführer MeinBezirk. | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
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  • 43 Jahre lang hat Petr Voskov "Davris Fashion" in Favoriten geleitet, die sieben Jahre zuvor gemeinsam mit seinem Vater. Damit ist nun Schluss, erzählt der Geschäftsführer MeinBezirk.
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Das "Davris Fashion" in der Senefeldergasse 24 wird bald schließen. Der Inhaber Petr Voskov geht in Pension und hat keine Nachfolge gefunden. Nach 50 Jahren ist also Schluss für eines der größten Nähgeschäfte des Landes.

WIEN/FAVORITEN. Welche Farbe man sich auch vorstellen mag, in der Senefeldergasse 24 findet man sie. Pinke, blaue und grüne Wollknäuel quellen aus den Regalen heraus, gleich daneben stapeln sich gelbe, ockerfarbene und rote Tücher in die Höhe. Nadeln, Spitzen, Borten – was das Schneiderherz begehrt, das findet man hier.

Seit etwa 50 Jahren gibt es die Änderungsschneiderei "Davris Fashion" in Favoriten. Sie hat wohl eines der größten Angebote an Nähmaterial und macht seit Jahrzehnten Kundinnen und Kunden zufrieden. Das bunte Spektakel wird aber bald ein Ende finden: Der Betreiber und Inhaber Petr Voskov hat sich entschieden, das Geschäft demnächst zu schließen.

"Größte Auswahl Österreichs"

Übernommen hat er die Schneiderei damals von seinem Vater. "Für das Geschäft habe ich mein Ein und Alles gegeben. Nun ist es an der Zeit, die Ruhe zu genießen und in den Ruhestand zu gehen", erzählt Voskov gegenüber MeinBezirk. In den 43 Jahren seit einer Übernahme hat der Betreiber viele treue Stammkunden für sich gewonnen: "Die Leute kennen uns hier. Wir haben eine der größten Auswahlen an Nähzubehör in Österreich. Vieles findet man nur noch bei uns und sonst nirgendwo." Über 50.000 Artikel führe er im Geschäft, ist er sich sicher.

Farben, Stoffe, Materialien: In den bunten Gängen des Geschäfts kann man sich fast verlaufen. | Foto: Nathanael Peterlini/MeinBezirk
  • Farben, Stoffe, Materialien: In den bunten Gängen des Geschäfts kann man sich fast verlaufen.
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Nun blickt der Stoffverkäufer zurück auf gute und schlechte Zeiten: "Vor 50 Jahren war das Schneidern noch beliebt, dann hörten immer mehr Leute auf, sich selbst um ihre Kleidung zu kümmern." Erst in den vergangenen paar Jahren hätte sich wieder die Tendenz entwickelt, dass Leute ihre Klamotten reparieren und nicht weghauen. In all den Jahren hätte er trotz Inflation, Kriege und Krisen nie die Preise erhöht. Bereits vor einigen Jahren hätte sich der Favoritner dazu entschieden, aufzuhören: "Ich habe auch schon alles in die Wege geleitet. Dann aber ist mein Vater gestorben. Das war ein harter Schlag für mich und die Arbeit im Geschäft war der Weg aus der Trauer."

Neue Kulturen kennenlernen

"Die Kunden waren traurig, als sie gehört haben, ich höre auf. Viele von ihnen kenne ich inzwischen persönlich, kenne ihre Familie und ihre Geschichte", erzählt Voskov und blickt mit ein wenig Nostalgie auf ein paar herumliegende Borsten. Aber die Entscheidung sei gefallen: "Ich will das tun, wofür ich in den vergangenen Jahrzehnten keine Zeit hat. Ich will reisen und neue Kulturen kennenlernen, ich bin ein neugieriger Mensch."

Bis zum Jahresbeginn erhofft man sich, das Geschäft zu schließen. Deshalb bietet Petr Voskov seinen Kundinnen und Kunden für alles Gekauftes 50 Prozent Rabatt: "Die Leute, die mich kennen, wissen: Mit mir kann man verhandeln. Ich will hier gut abschließen, um mich dann auf meinen nächsten Lebensabschnitt stürzen zu können."

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