Ein Stammtisch zum Stimmenfang
Am 12.4.2012 um 18 Uhr lud die FPÖ zum Bürger-Stammtisch zum Thema „Asylantenheim Zohmanngasse“. Szenerückblick – vor dem Lokal eine kleine Demo – am Treffpunkt knapp 80 Interessierte. Klubobmann Johann Gudenus, Michael Höbart, Eduard Schock, Michael Mrkvicka und Henriette Frank kamen geschlossen in das Wirtshaus „Zum Nepomuk“. Ein Fragebogen mit Suggestivfragen sollte Argumente gegen das Projekt von Ute Bock bringen. Das Publikum war durchmischt: teils besorgte Anrainer, FPÖ-Groupies, Interessierte, aber auch Kritiker der Organisatoren des Stammtisches. Herr Gudenus zweifelte bei den zukünftigen Bewohnern der Zohmanngasse die Legitimation des Asyls an, ohne ihre Namen, ihre Gesicht oder ihre Geschichte zu kennen und formulierte deutlich: „Wir haben keinen Bock auf Frau Bock“. Viele möchten dem Projekt jedoch eine faire Chance geben. Erna K.* und Anton F.* kritisierten die Vorverurteilung der zukünftigen, noch unbekannten, Bewohner. „Man solle Frau Bock einfach einmal arbeiten lassen.“ In der öffentlichen Diskussion formulierten die Anrainer ihre Ängste und Bedenken, sie machten ihrem Ärger Luft. „Die Politik nimmt unsere Ängste nicht ernst.“ Die Veranstaltung bot eine Menge unbelegte Fakten und Stammtischparolen – man wurde den Verdacht nicht los, dass mit dem Thema Zohmanngasse, Ute Bock und den Ängsten der Anrainer politisches Kleingeld gemacht werden sollte. Die Ängste der Anrainer kann man verstehen, jedoch liegt der Fehler nicht bei Frau Bock, sondern bei der Politik, die die Verantwortung für Asylsuchende abschiebt. Fakt ist, Asylsuchende und -heime wird es immer geben. Die Frage ist: sollen Ghettos errichtet werden oder übernehmen wir Verantwortung?
Angebot von Stadträtin Frauenberger
Ein Vorstoß in der Sache „Zohmanngasse“ ist das Angebot der Stadträtin Frauenberger, das Projekt im ersten Schritt in das Bürger Beteiligungsprojekt „Wiener Charta“ aufzunehmen. Es werden zwei Moderatoren zur Verfügung gestellt, die die Situation mit den involvierten Personen strukturieren sollen.
Was ist die Wiener Charta
Bürgerbeteiligungsprojekt
1- 19.3–1.4.2012 Die Wiener Charta sollte es den Wienern ermöglichen, Themen, die das Zusammenleben betreffen und für sie von Wichtigkeit sind, einzureichen.
13.4.–14.10.2012 – Nach einem Clustering der Themen starten die Diskussionen in ganz Wien, die allen Interessierten offen stehen. Die Ergebnisse werden auf einer Plattform gepostet.
28.9.–14.10.2012 – Alle Bürger sind eingeladen, online mitzudiskutieren.
Mehr Informationen unter: https://charta.wien.gv.at/start/charta/
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